Das Strafverfahren gegen Schauspieler Kevin Spacey wegen einer mutmaßlichen sexuelle Belästigung wankt. Ein Zeuge hat vor Gericht seine Aussage verweigert.

Boston - Der Mann, der Schauspieler Kevin Spacey sexuelle Belästigung vorgeworfen hat, hat vor Gericht eine Aussage verweigert. Unter Berufung auf den fünften Zusatzartikel der US-Verfassung, der Zeugen davor schützt, sich selbst zu belasten, lehnte er eine Aussage am Montag ab. Er war zuvor zu Textnachrichten befragt worden, die laut Verteidigung gelöscht worden sein sollen.

 

Der Mann hatte Spacey vorgeworfen, ihn an der Bar auf einer Insel im US-Staat Massachusetts 2016 begrapscht zu haben. Er hatte angegeben, ein Mobiltelefon verloren zu haben, dessen Herausgabe die Verteidigung von Spacey gefordert hatte. Diese geht davon aus, dass der Kläger Nachrichten gelöscht habe, die Spaceys Unschuldsbeteuerungen untermauern würden. Laut Verteidigung hat der Kläger außerdem Screenshots der Unterhaltungen manipuliert. Er bestreitet das. Sein Anwalt teilte mit, er habe das Telefon verloren, eine Kopie des Inhaltes durch ein Back-Up aber vorlegen können.

Die Entscheidung des Mannes, nicht auszusagen, sorgte bei dem Richter für Bedenken über die Durchführbarkeit des Prozesses gegen den zweimaligen Oscargewinner, dessen Karriere 2017 nach einer Reihe von Anschuldigungen sexuellen Missbrauchs zusammenbrach. Spaceys Anwalt forderte den Richter auf, die Klage abzuweisen.