Die Auswirkungen der Debatte um das Diesel-Fahrverbot zeigt sich auch in Zahlen. Zulassungen von Dieselfahrzeugen geht weiter zurück. Und wie schaut es bei den Fahrzeugen mit anderen Antriebstechniken aus?

Stuttgart - In der Landeshauptstadt rollten Ende des vergangenen Jahres 301 586 Personenwagen, 750 mehr (plus 0,25 Prozent) als im Vorjahr. Der Zuwachs, der seit 2010 bei im Schnitt jährlich 3500 Autos lag, hat sich damit deutlich abgeschwächt. „Es ist der geringste Anstieg seit 2009“, sagt Thomas Schwarz, der Leiter des Statistischen Amtes, das die Zulassungsdaten ausgewertet hat.

 

Die Diskussion um Fahrverbote und den Diesel spiegeln sich laut den Experten auch deutlich in den Zahlen wider. Bei den Neuzulassungen lagen Benziner bis 2011 mit einem Anteil von 50,1 Prozent vorn, dann führten bis 2014 Diesel (50,3 Prozent). Es folgte zunächst ein leichter, von 2016 an dann ein starker Rückgang der Selbstzünder auf nun 32,7 Prozent – was 15 804 Neuzulassungen bedeutet.

Dagegen wurden 29 323 Benziner (60,6 Prozent) neu angemeldet. Durch diese Entwicklung gab es beim Fahrzeugbestand 2018 eine Abnahme der Selbstzünder von 34 auf 31 Prozent (93 535 Fahrzeuge), dagegen rollten 199 593 Autos mit Benzin im Tank. Bis Ende Januar sank der Dieselbestand weiter auf 92 151 Fahrzeuge, deren Anteil reduzierte sich auf 30,5 Prozent.

E-Autos legen nur wenig zu

Das Diesel-Fahrverbot für Autos unterhalb der Euronorm 5 wird für Stuttgarter in Stuttgart vom 1. April an gelten. Davon betroffen wären Stand Ende Januar 19 868 Fahrzeuge. Ende Dezember waren es noch 21 285. Euro-5-Diesel gibt es 25 114, und 46 903 entsprechen der Euronorm 6.

Ein deutliches Wachstum gab es, auch weil mehr Hersteller auf diese Technik setzen, bei den Hybriden (Fahrzeuge mit der Kombination Verbrennungsmotor und Batterieantrieb). Ihre Zahl hat sich im Jahr 2018 auf 3082 verdoppelt, der Marktanteil erreichte ein Prozent. Bei den Plug-in-Hybride, deren Batterie an der Steckdose geladen werden kann, lag der Bestand bei 1748 (plus 586 Fahrzeuge). Abgeschlagen auf dem vorletzten Platz bei den Antriebsvarianten rangierten reine E-Autos. Ihr Bestand erreichte einen Anteil von 0,5 Prozent, das sind 1560 Fahrzeuge. Bei den Neuzulassungen konnten E-Autos gegenüber 2017 mit 480 Stück auf nun 523 Fahrzeuge zulegen. Der Bestand an Autos mit Flüssig- und Erdgasantrieb oder einer Brennstoffzelle wuchs nur marginal um 152 Neuzulassungen. Der Anteil liegt bei 0,7 Prozent (2068 Fahrzeuge).

Gewerbe hat im Schnitt 194 PS

Betrachtet man die Haltergruppen, dann zeigt sich, dass bei den gewerblichen Nutzern der Diesel mit einem Anteil von 52,7 Prozent vorn liegt, private Nutzer favorisieren den Benzinantrieb (74,4 Prozent). Die Erneuerung der Dieselflotte wird daher stark durch gewerbliche Halter bestimmt. Sie wechseln laut den Statistikern in kürzeren Zyklen den Wagen. 78,8 Prozent fahren bereits einen Diesel der Euro-6-Norm, bei den privaten Haltern sind es nur 26,1 Prozent. Auch die Motorleistung unterscheidet sich stark. Private Halter geboten im Schnitt über 99 kW (134 PS), gewerbliche im Schnitt über 194 PS. Das Durchschnittsalter der Autos in der Landeshauptstadt lag bei 7,9 Jahren.

Die Statistiker betrachteten nicht nur die Entwicklung in den einzelnen Emissionsgruppen, sondern auch die Segmente. Ungebrochenes Wachstum verzeichnet das der SUVs, der so genannten Sport Utility Vehicle (Geländelimousinen). Inzwischen kurven 34 911 durch die Stadt, 2017 waren es 30 732. Bei den Neuzulassungen stand diese Gattung mit 11 513 Stück (Anteil: 23,8 Prozent) vor der Kompakt- (9806) und der Mittelklasse (7241).