Die Stuttgarter Kickers haben in der dritten Liga in Chemitz 1:1 gespielt. Erst eine Minute vor Schluss gelang dabei dem eingewechselten Marco Calamita der späte Ausgleich.

Chemnitz - Die gute Nachricht zuerst: die Stuttgarter Kickers bleiben auch im zehnten Spiel nacheinander ungeschlagen. Allerdings reichte es beim Chemnitzer FC nach einem alles andere als hochklassigen Spiel nur zu einem 1:1 (0:0). Der Chemnitzer Trainer Karsten Heine hatte schon vor der Drittligapartie gegen die Schwaben angekündigt, mit seiner Mannschaft als Spaßbremse auftreten zu wollen. „Wenn wir den Gegner, der für mich das spielstärkste Team der Liga und ein Aufstiegsaspirant ist, spielen lassen, haben alle Freude – nur wir nicht.“

 

Und tatsächlich warteten die Gastgeber mit einem stabilen Defensivverband auf, der die Elf aus Degerloch kaum zur Entfaltung kommen ließ. Schließlich war der Wohlfühlfaktor auf beiden Seiten nach dem Remis beschränkt, obwohl Stuttgarts Coach Horst Steffen als auch Heine die Punkteteilung als ein gerechtes Resultat bezeichneten. „Wir haben über weite Strecken zwar das Spiel bestimmt und versucht, Lücken zu finden. Aber Chemnitz stand in der Defensive gut, sodass wir große Mühe hatten, den Gegner vor Probleme zu stellen und das Spiel in den Griff zu bekommen“, sagte Steffen. Seine Elf rutschte durch das Unentschieden auf den fünften Platz ab, was aber in Anbetracht der Ausgeglichenheit der Liga nach wie vor die Tuchfühlung zur Tabellenspitze bedeutet.

Tatsächlich passierte in der ersten Hälfte in den Strafräumen wenig. Als es die erste Chance zu notieren gab, lief bereits die 22. Minute. In dieser nahm Sandrino Braun Maß und zwang den Chemnitzer Torwart Philipp Pentke zu einer Parade. Doch danach blieben die beiden Torhüter wieder Kurzarbeiter, die kaum in das Geschehen eingreifen mussten. Steffen ließ dann Lhadji Badiane, der auf dem Rasen kaum aufgefallen war, zur Pause in der Kabine und brachte Marco Calamita. Zunächst sollte sich im Spielverlauf kaum etwas ändern, erst nach einer guten Stunde nahm das Duell langsam Fahrt auf.

„Chemnitz hat das ordentlich gemacht. Die Mannschaft war gut auf uns vorbereitet und hat uns gut zugestellt. Deswegen ist es umso schwerer gefallen, unser Spiel aufzuziehen“, sagte der eingewechselte Daniel Engelbrecht. Während den Kickers in der Offensive weiter die Feinjustierung fehlte, zeigten sich die Sachsen effektiv. Eine gute Viertelstunde vor Schluss verwertete Frank Löning eine Hereingabe von Fabian Stenzel zur Führung.

Doch statt nun mit hängenden Köpfen über den Rasen zu traben, ging noch einmal ein Ruck durch die Stuttgarter. Zwei Minuten waren noch zu spielen, als der nimmermüde Enzo Marchese, der immer wieder das Spiel der Kickers ankurbelte, den Ball an den Pfosten knallte. Calamita stand goldrichtig, reagierte blitzschnell und köpfte den Abpraller zum verdienten Ausgleich ein.

„Ich hätte gern von Anfang an gespielt. Doch nach meiner Einwechslung habe ich dem Trainer gezeigt, dass ich präsent bin und er auf mich bauen kann“, sagte der Torschütze, der bei der Frage , ob die Kickers einen Zähler gewonnen oder zwei verloren hatten, kurz nachdenken musste. „Wir hatten mehr vom Spiel und der CFC macht mit seiner ersten Chance das 1:0. Chemnitz stand über die gesamte Zeit sehr kompakt, doch ich glaube, für uns war heute mehr drin“, meinet Calamita. Das wusste auch Horst Steffen, der den Mannschaftsbus auf der Rückfahrt dennoch nicht zur spaßfreien Zone erklärte. „Ich bin am Ende froh, dass wir noch das 1:1 gemacht haben“, stellte er fest.