Es war „nur“ ein Sieg bei einem Oberligisten. Doch die Art und Weise, wie die Stuttgarter Kickers die Hürde im WFV-Pokal-Viertelfinale beim FSV 08 Bisssingen nahmen, macht Mut für den Kampf gegen den Abstieg aus der Regionalliga.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Bissingen - PräsidentRainer Lorz klatschte nach der Partie auf der Stehtribüne zufrieden mit Aufsichtsratschef Christian Dinkelackerab. Dann schwangen sie sich über die Bande im Stadion am Bruchwald und gratulierten auf dem Spielfeld Trainerteam und Mannschaft: Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hatte zwar „nur“ eine Pflichtaufgabe im WFV-Pokal-Viertelfinale erfüllt. Doch das souveräne 2:0 (2:0) beim Oberliga-Zweiten FSV 08 Bissingen war nicht zwingend zu erwarten. „Das war konzentrierte und gute Arbeit der Mannschaft“, lobte Lorz. Noch zwei Siege und die Blauen haben die Fleischtöpfe des DFB-Pokal-Wettbewerbs erreicht. Die garantierten 120 000 Euro wären ein warmer Regen für die klamme Kickers-Kasse.

 

Badiane und Weißenfels mit starkem Auftritt

Im Vorjahr waren die Blauen als Drittligist im WFV-Pokal-Halbfinale in Bissingen gescheitert. Das war vor der Neuauflage am Mittwochabend vor 1900 Zuschauern Warnung genug. „Wir hatten eine sehr große Portion Respekt vor dem Gegner, das hat uns geholfen, den richtigen Fokus zu finden“, sagte Trainer Tomasz Kaczmarek, der aber einräumte: „Wir hatten auch das nötige Glück, nicht in Rückstand zu geraten.“ Nach dem Doppelschlag des starken Offensivduos Lhadji Badiane (32.) und Jesse Weißenfels (39.) brachten die Blauen den Sieg nach der Pause souverän nach Hause. Auch weil die Bissinger nicht ihren besten Tag erwischten. „Wir spielten gehemmt, irgendwie mit angezogener Handbremse“, stellte Bissingens sportlicher Leiter Oliver Dense hinterher fest.

Königshofer: „Wir haben gezeigt, dass das 1:4 in Worms ein Ausrutscher war“

Für die Kickers diente der Pokal-Auftritt dagegen als Mutmacher für die entscheidende Phase in der Liga. „Wir haben drei der letzten vier Spiele gewonnen“, strich Kaczmarek die aufsteigende Tendenz heraus. „Das gibt uns ein bisschen mehr Sicherheit und Stabilität.“ Wenn es auch in Bissingen erneut in der Hintermannschaft individuelle Aussetzer gab: Die mit spielerisch guten Einzelspielern gespickte Kickers-Mannschaft scheint erkannt zu haben, dass sie nur mit Kampf und Aggressivität in den Zweikämpfen bestehen kann. Der stets hellwache Nico Blank in der Mittelfeldzentrale diente dabei in Bissingen als leuchtendes Vorbild. „Auf einem schlechten Platz, der einer Mondlandschaft glich, haben wir gezeigt, dass das 1:4 in Worms ein Ausrutscher war“, sagte Torwart Lukas Königshofer und ergänzte: „Es war ungemein wichtig, dass nach unserem 1:0 gegen Astoria Walldorf nicht wieder, wie nach dem Sieg gegen den VfB II, ein Rückschlag folgte.“ Sechs Spiele sind es noch in dieser Saison. Sechs Spiele, in denen sich die Blauen keinen Durchhänger mehr leisten dürfen. Am kommenden Sonntag (14 Uhr) geht es in Völklingen gegen den 1. FC Saarbrücken. Es wird ein Geisterspiel vor lediglich 500 zugelassenen Zuschauern. Ein Vorteil? „Solch eine traurige Kulisse ist nie ein Vorteil“, vermutet Königshofer.

Kickers beginnen in einem 4-3-3-System

Kickers-Aufstellung in Bissingen: Königshofer – Scioscia (85. Malone), Jäger, Kaffenberger, Landeka – Müller, Blank, Scepanik (66. Thermann) – Badiane (81. Mannström), Pfeiffer, Weißenfels (76. Abruscia).

Stuttgarter Kickers - Regionalliga

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