Sport: Joachim Klumpp (ump)
Und Sie nicht?
Es ist einfach so, dass ich vor zwei Jahren in Norwegen aus dem laufenden Vertrag ausgestiegen war, weil ich bei Viktoria Köln die Chance bekam, meine erste Cheftrainerstation zu übernehmen. Ich hatte mit Bob immer die Absprache, dass ich irgendwann in dieser Rolle landen möchte.
Sie sind 32, da stehen viele andere noch selbst auf dem Platz. Hat Sie eine Profi-Laufbahn als Spieler nicht gereizt?
Ich habe als junger Spieler rasch gemerkt habe, dass ich wohl als Trainer eine bessere Perspektive habe. Ich bin auch nicht der geduldigste Mensch, um mich allzu lange im Amateurbereich rumzutreiben. Ich habe mit Anfang 18 meine erste Mannschaft trainiert, das war noch parallel zu meiner Spielerlaufbahn, und habe immer das Gefühl gehabt, dass das eine Aufgabe ist, in der ich aufgehe und die für mich auch eine Perspektive hat. Also habe ich mit 23 Jahren die U 19 bei Viktoria Köln übernommen.
Bei der Viktoria hat zuletzt der Chef, Franz-Josef Wernze, gesagt, dass der Club Sie irgendwann nicht mehr halten kann, weil Sie einen Bundesligisten trainieren. Ist das auch Ihr Fernziel?
Ich bin keiner, der mit langfristigen Zielen arbeitet, ich will jede Aufgabe mit voller Überzeugung angehen, aber sie auch genießen. Fußball ist ein sehr schnelllebiges Geschäft – in beide Richtungen. Ich will jetzt die Kickers wieder zu einer richtig guten Adresse machen. Denn die Voraussetzungen dafür sind in Degerloch ja vorhanden.
Was kann man denn aus den Auslandsaufenthalten für so einen Regionalligisten wie die Kickers mitnehmen?
Was man als Trainer im Ausland am meisten lernt, ist Flexibilität. Es herrschen andere Sitten, es gibt andere Mentalitäten und Sichtweisen bei Spielern und Verantwortlichen. Wenn man denkt, man hat alle Lösungen parat, dann wird es nichts. Man muss offen sein, kreativ und nach Antworten suchen. Das hilft auch in der Regionalliga sehr, weil sie eine Liga ist, die ihre eigenen Herausforderungen hat.