Sport: Joachim Klumpp (ump)
Inwiefern?
Sie ist weltweit die einzige Liga, in der keine Mannschaft direkt aufsteigt. Nehmen Sie RB Leipzig, die sind durch alle anderen Ligen marschiert, nur in der Regionalliga nicht.
Wie muss man sich die Arbeit als Fußballtrainer in Ägypten vorstellen?
Grundsätzlich geht es auch dort darum, das Maximum aus seiner Mannschaft herauszuholen sowie einen Weg und eine Spielweise zu finden, die zu den Gegebenheiten passt. Die lebensprägende Erfahrung in Ägypten war, dass es die Phase mitten in der Revolution war, kurz nach dem Sturz von Mubarak im Arabischen Frühling, es gab Proteste, Militärputschs – und auf einmal wurde die Liga für anderthalb Jahre eingestellt. Trotzdem mussten wir eine Mannschaft zusammenstellen, in der sich alle komplett dem Ziel der WM-Qualifikation 2014 verschrieben. Wie die Spieler damals mit der Situation umgegangen sind, ist etwas, das mich bis heute beeindruckt.
Und Sie waren die ganze Zeit vor Ort?
Ja, ich habe in Kairo gelebt, mit meiner Frau mitten in der Stadt. Ich wollte ein Gefühl für die Menschen, Kultur und Stimmung im Land haben. Es gab ja furchtbare Tage mit mehreren Hundert Toten. Das ist uns extrem nahe gegangen, und diese Erfahrungen machen Ägypten zu einer sehr speziellen Zeit in meinem Leben.