Seine Eltern und mit ihnen ganz Spanien hofften bis zuletzt auf eine wundersame Rettung des Jungen, der am 13. Januar in ein 110 Meter tiefes Bohrloch gefallen war. König Felipe VI. und Ministerpräsident Sánchez kondolieren.

Madrid - Das erhoffte Wunder blieb aus: Der zweijährige Julen ist am Samstagmorgen nach 13-tägigen Bemühungen, ihn aus einem 110 Meter tiefen Bohrloch zu retten, nur noch tot aufgefunden worden. Das Schicksal des Kindes aus der südspanischen Provinz Málaga hatte die ganze Nation mit großer Anteilnahme verfolgt; König Felipe VI. und Ministerpräsident Pedro Sánchez kondolierten den Eltern. Der Vater des Jungen, José Rosello, hatte noch kurz vor der Entdeckung der Leiche in einem Interview gesagt, die Familie hoffe auf „ein Wunder“.

 

Lesen Sie hier: Traurige Gewissheit über Julens Schicksal.

Die Polizei prüft, ob das Loch mit einem Durchmesser von nur 25 Zentimetern illegal gebohrt wurde. Es war zu schmal für einen Erwachsenen, weswegen die Rettungs- und Bergungskräfte erst einen vertikalen Parallelschacht bohrten, um dann von dort einen 3,8 Meter langen horizontalen Tunnel zu dem Grund des Bohrlochs zu graben. Am Samstag erreichten sie die Stelle, an der die Leiche des Kindes lag. Die Polizei leitete die Bergung ein.

Familie hat bereits 2017 einen kleinen Sohn verloren

„Ganz Spanien nimmt Anteil an der unendlichen Trauer von Julens Familie“, schrieb Sánchez auf Twitter. „Wir haben jeden Schritt verfolgt, ihn zu erreichen. Wir werden jenen immer dankbar sein, die in unermüdlichem Einsatz versucht haben, ihn in diesen Tagen zu erreichen. Mein herzliches Beileid geht an seine Eltern und Angehörigen.“

Die Beschaffenheit des Berges hatte die Arbeiten erschwert. An einem Punkt sagte ein Sprecher der Guardia Civil, Jorge Martin: „Wir müssen sehr vorsichtig sein. Hier hat der Berg die Kontrolle.“

Nur über einen per DNA-Test als Julens definierter Büschel Haare hatte es einen Hinweis gegeben, dass der Junge in das Loch gefallen sein könnte. Kein anderer Kontakt konnte bis Samstagfrüh hergestellt werden.

Julen war am 13. Januar, einem Sonntag, in das Loch gefallen, als die Familie mit der Vorbereitung des Mittagessens beschäftigt war. Spanische Medien berichteten, die Familie habe bereits 2017 einen kleinen Sohn durch einen Schicksalsschlag verloren: Julens Bruder Oliver erlitt dreijährig bei einem Strandspaziergang einen tödlichen Herzanfall.