Der große Zulauf beim Kinder- und Familienfest „Kunterbuntes Wernau“ überrascht selbst die Veranstalter.

Sogar das Wetter hat mitgespielt beim Kinder- und Familienfest „Kunterbuntes Wernau“: Nachmittags blieb es wider Erwarten trocken. Dem bunten Treiben auf der Hauptstraße, organisiert vom Kinder- und Jugendhaus Kiwi und von der Stiftung Tragwerk, konnte der graue Himmel am Sonntag ohnehin nichts anhaben. Eine Attraktion neben der anderen wartete, und viele Familien haben alle von A bis Z durchgespielt – und das nicht nur, weil die Kinder für die Anzahl Stempel, die ihrem Alter entsprach, ein Eis bekamen. Der Schneckenwettlauf aus dem Fundus des Spielmobils zählte zu den Rennern im wahrsten Wortsinn. Eifrig kurbelnde Kinder ließen die Holzschnecken übers Pflaster flitzen. Auch die anderen Ball-, Bewegungs- und Holzspiele aus dem Spielmobil wurden rege genutzt. „Ich habe vier Mal gewonnen“, strahlte Sebastian nach siegreichen Partien gegen seinen Papa. Er wurde an diesem Nachmittag zum Fußballflipper-Fan.

 

Mit kunterbunten Luftballons lockten die Dart-Spieler von den Wernauer Sportfreunden den Nachwuchs an: Jeder Treffer ein geplatzter Ballon. „Komm, einen schaffst du noch!“, ermunterte Kevin Bartsch, der die Pfeile ausgab, die Kinder. Eine ruhige Hand war auch nebenan im Bärenhospital des Roten Kreuzes gefragt. So ein Kopfverband, wie ihn Gianini dem großen Teddy Bea anlegte, muss schließlich gut sitzen. Zum Ausgleich konnte er sich danach auf dem Parcours des HC Wernau austoben, dribbeln, über kleine Hürden springen oder aufs Tor werfen. Oder beim Ungarndeutschen Folkloreensemble mit einem Ring auf dem Kopf Schlangenlinien laufen. Oder über Seile balancieren, oder die ratternde Rollenrutsche runterfahren.

Die Feuerwehr hatte nicht nur spannende Wasserspiele, sondern auch Rohre, Verzweigungen und Armaturen dabei. Die hieß es zu einem „wilden Tannenbaum“ zusammenzubauen, wie Justin und Michael erklärten: „Alles muss verwendet werden, es darf kein Teil übrig bleiben.“ Für die Feuerwehrjugend ist das sogar eine Wettkampfdisziplin.

Auch gebastelt und gemalt wurde eifrig. Arne und Frieda verwandelten wie viele andere Kinder am Stand der Stadtbücherei Pappteller zu Quallen, Timo Bayer von der Kita Prima Klima pinselte Mädchen und Jungs Tattoos auf die Hand. Bei der SPD wurden selbstdesignte Buttons gepresst. Das sei „eins der wenigen Feste, wo man nicht viel Geld ausgibt“, stellte Stadträtin Petra Binz fest: „Für die Eltern eine tolle Sache.“ Selbst Muffins, Kuchen und Waffeln von der Kita Waldwichtel und dem Musikverein waren zu kleinen Preisen zu haben.

Die Idee sei gewesen, zu zeigen, „wie kunterbunt Wernau ist“ und Vereinen und Organisationen eine Plattform zu bieten, sagte Eva Zimmermann vom Kiwi. „Uns war wichtig, dass Eltern und Kinder etwas zusammen machen“, ergänzte Franziska Drautz von der Erziehungshilfestelle der Stiftung Tragwerk. Das hat bestens funktioniert, wie überall zu beobachten war. Eltern und Kinder spielten miteinander und gegeneinander und hatten viel Spaß zusammen. „Es ist richtig schön, toll organisiert“, sagte Linda Missal, die mit ihrer Familie schon kurz nach dem Start vor Ort war. Wo die Kinder allein am Werk waren, konnten die Eltern tolle Fotos machen – zum m Beispiel vom Nachwuchs mit Polizeimütze im Streifenwagen. Eine halbe Stunde vor dem Ende gingen dann die Stempelkarten aus. „Das hätten wir nie gedacht“, sagte Christina Eichinger vom Jugendhaus Kiwi. Immerhin 250 Stück hatte man gedruckt. „Nächstes Jahr gibt’s mehr!“