Überraschungen können im Leben was Schönes sein – in der Politik nicht immer.

Stuttgart - Am Wochenende ist in Deutschland wieder einmal gewählt worden. In Nordrhein-Westfalen, das ist das Bundesland mit so großen Städten wie Köln, Düsseldorf und Dortmund. Da leben sehr viele Menschen, und deswegen ist die Wahl ziemlich wichtig. Und ziemlich interessant ist sie auch gewesen, weil das Ergebnis überraschend war. Überraschungen können ja etwas Schönes sein. Zum Geburtstag, zu Weihnachten, von Freunden an einem sonnigen Sonntag. In der Politik sind Überraschungen nicht so beliebt. Da weiß man lieber, worauf man sich einstellen muss – nicht nur in Nordrhein-Westfalen, das man kurz NRW nennt.

 

Vor ein paar Monaten hat man noch geglaubt, dass Frau Kraft in NRW gewinnt und Herr Laschet verliert. Jetzt ist es gerade andersherum gekommen. Vor ein paar Monaten hat in Frankreich niemand daran geglaubt, dass Emmanuel Macron eine Chance haben würde, und jetzt ist er Präsident. Vor ein paar Monaten hat man geglaubt, dass Martin Schulz als neuer Chef der SPD auch neuen Schwung für diese Partei bringt. So ist es nicht gekommen. Jetzt glauben alle, dass Angela Merkel super Chancen bei den Bundestagswahlen hat – aber da sind noch ein paar Monate hin.

Es scheint so, als ob die Menschen immer öfter ihre Meinung ändern, und das auch immer schneller. Das macht der Politik Probleme. Es ist ein bisschen so, als ob Du früher immer nur Schokoladeneis gegessen hast. Also hat Deine Mama sich darauf vorbereitet und viel Schokoladeneis eingekauft. Jetzt willst Du aber heute Erdbeer, morgen Vanille und dann schlumpffarbenes Eis – und das ist nicht im Gefrierfach. Also: ein Problem.

Daheim ist die Lösung einfach: Von jedem Eis muss was in das Gefrierfach, ist doch klar. In der Politik ist es schwieriger, sich an die ständigen Wechsel einzustellen. Deswegen versuchen die Forscher jetzt erst einmal herauszubekommen, warum das so ist, dass die Menschen ihre Meinungen immer schneller wechseln. Sehr weit sind sie damit allerdings leider noch nicht gekommen.