Das Kinderfest erweist sich erneut als Besuchermagnet. Bei vielen Angeboten kommen die Kleinen groß raus.

Stuttgart - Beim dritten Bungee-Run hat Paul den Dreh raus. Fast sieben Meter schafft der kleine Superheld im Kampf gegen die Zugkraft des Gummiseils und hat damit am Ende fast zwei Meter mehr als beim ersten Versuch zurückgelegt. „Super, echt klasse“, attestiert die Mutter freudig ihrem Sprössling. Als Paul seinen Widerstand gegen das Seil aufgibt, zieht dieses ihn mit Wucht zurück, und dem Jungen entfährt unmittelbar ein lautes „Wow, voll krass“. Rund 20 000 Kinder und deren Eltern haben am Sonntag einen Teil des Flughafenareals bevölkert und beim 24. großen Kinderfest dort für Leben gesorgt, wo sonst Autos stehen oder Passagiere abgefertigt werden. Diesmal unter dem Motto: „Sei ein Superheld“.

 

In 40 Metern über das Gelände

Mal versuchen sich die Kinder dabei als Minipiloten in rollenden Kleinstflugzeugen mit Pedalantrieb, mal sorgen Trampolinsprünge für ein Kribbeln im Bauch. Und manch ein Besucher hat auch Schmetterlinge im Bauch, wenn er in einer Gondel in 40 Meter Höhe einen Blick über das Flughafengelände genießen kann. „Es ist toll, könnte aber ruhig etwas höher sein“, meint eine Besucherin, die mit ihren neun und zehn Jahre alten Kindern zuvor in luftiger Höhe war. Ansonsten sei das Fest aber klasse, sagt sie. „Auch wenn viele Angebote eher für kleinere Kinder sind.“ Der Ninja-Warriors-Parcours aber ist so ganz nach dem Geschmack ihrer Kids. Das einzige Problem bei sengender Hitze: Man muss an vielen Attraktionen Schlange stehen. Vor allem bei den Mini-Paddelbooten, die in einem aufblasbaren Teich ihre Runden drehen, braucht man viel Geduld. „Alle wollen ins kühle Nass, schade nur, dass wir zu groß sind“, bedauert ein Vater die Einschränkung, dass der temporäre Pool nur für Kinder geöffnet ist.

Etwas zügiger geht es am frühen Nachmittag an Pauls Glücksrad von der Kinderzeitung von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. Jeder Teilnehmer darf sich über einen Preis freuen, und so gehen die Präsente weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln – nebenan wird bei Maskottchen Paul unterm Schattendach gemalt und gebastelt.

Kühle Plätze sind rar

Kühle, schattige Plätze waren rar und begehrt. Auch bei der Vorführung der Malteser Rettungshunde-Staffel. Damit die Besucher keinen Durst leiden mussten, gab es am Stand von Edeka-Jäger Freigetränke, die regen Absatz fanden. Das Team um Katharina Jäger hätte dabei zur Hochzeit ein paar Hände mehr gebrauchen können, insgesamt hatte Jäger aber den Eindruck, dass die Schlangen in diesem Jahr nicht ganz so lang waren wie in den Vorjahren. „Oder wir sind einfach besser eingespielt“, so die Mitinhaberin des Supermarktes am Airport.

Viel Spaß machten auch das Basteln von Superhelden-Logos, Kinderschminken mit Superhelden-Motiven oder das Fußball-Darts, bei dem die Kinder ihre Superkräfte beim Schießen auf eine überdimensionale Darts-Scheibe austesten konnten.