Die StZ-Autorin Christine Keck hat für ihre Reportage „Der Feind in meiner Familie“ den Kindernothilfepreis erhalten. Die Geschichte einer vergewaltigten Tutsi-Frau, die während des Genozids in Ruanda vergewaltigt wurde und infolge dessen einen Sohn zur Welt brachte.

Stuttgart - Gleich zwei Mal hat es Christine Keck mit ihrer Reportage „Der Feind in meiner Familie“ in die Endrunde eines Journalistenpreises geschafft. Beim Ulrich-Wickert-Preis für Kinderrechte 2015, der vor Kurzem verliehen wurde, war die Redakteurin, die die Dritte Seite der Stuttgarter Zeitung plant und mit eigenen Reportagen füllt, unter den vier Finalisten. Am Freitag ist sie nun in Berlin beim Kindernothilfepreis in der Kategorie Print als Siegerin prämiert worden. Die 1969 geborene Redakteurin arbeitete nach dem Volontariat beim „Schwäbischen Tagblatt“ in Tübingen einige Jahre als freie Journalistin, bevor sie zur Stuttgarter Zeitung kam. Dort schrieb sie zunächst für das Lokalressort. Für ihre Reportagen wurde Keck bereits mehrfach ausgezeichnet.

 
Christine Keck Foto: StZ

In dem am Freitag prämierten Stück, das 2014 in der StZ erschienen ist, erzählt Keck die Geschichte einer Tutsi-Frau, die während des Genozids in Ruanda vergewaltigt wurde und infolge dessen einen Sohn zur Welt brachte. Erst  nach vielen Jahren hat sie es geschafft, den Jungen, den sie nie bekommen wollte, zu lieben.

„Die Autorin beschreibt die Mutter-Sohn-Beziehung in einer vorzüglichen Weise und zeigt den Kampf um die Liebe, die nicht da war“, urteilte die Jury. Der Text zeichne sich aus durch „seine spannende und sehr emotionale Erzählweise“, waren sich die Juroren einig.

Schirmherrin Christina Rau gratulierte den Gewinnern der fünf Kategorien. „Wir ehren Journalisten und Redaktionen, die sich mit ihrer Berichterstattung für die Rechte von Jungen und Mädchen stark machen“, sagte die frühere First Lady. Der Medienpreis ist mit je 2500 Euro dotiert.