Eine bedrohte Schnecke ist nach dem britischen Tierfilmer David Attenborough benannt worden. Auch viele andere Tier- und Pflanzenarten haben berühmte Persönlichkeiten als Namenspaten.

Stuttgart - Diese Schnecke ist ein echter Hingucker. Sie hat eine grünlich schimmernde Rückseite. Unterhalb davon ist sie rot gesprenkelt. Bei uns in Deutschland ist dieses farbige Tier allerdings nicht zu finden. Es lebt in einem kleinen Regenwaldgebiet auf der Insel Tasmanien und ist sehr selten. Tasmanien gehört zu dem Land Australien.

 

Experten haben der rot-grünen Schnecke gerade einen Namen gegeben. Der ist nicht einfach: Attenborougharion rubicundus. Rubicundus bedeutet so viel wie rot oder glühend rot. Das erste Wort kommt von dem bekannten Naturforscher und Tierfilmer David Attenborough. Der 80-Jährige, der gerade Australien bereist hat, bedankte sich für die Ehrung. Bereits in der Vergangenheit waren etliche Lebewesen nach Attenborough benannt worden – zum Beispiel eine fleischfressende Pflanze und ein indonesischer Käfer, der Trigonopterus attenboroughi. Die etwa 3,5 bis 4,5 Zentimeter lange Attenborough-Schnecke gilt als gefährdete Art. Der Name des berühmten Dokumentarfilmers soll helfen, sie besser zu schützen – zum Beispiel durch strengere Gesetze gegen die Rodung des Regenwalds.

Dass Tiere und Pflanzen nach einer bestimmten Person benannt werden, ist nicht selten. Manchmal handelt es sich dabei um den Namen dessen, der die Art zuerst entdeckt hat. Manchmal dienen auch bekannte Persönlichkeiten oder Fantasiefiguren als Namensgeber. Vor Kurzem benannten Forscher eine Krabbenart nach den Zauberern Harry Potter und Severus Snape. Die Krabben heißen nun Harryplax severus.

Normalerweise gilt es als Ehre, Namenspate einer Tier- oder Pflanzenart zu sein. Es gibt aber auch Fälle, in denen sich der Betroffene nicht darüber freut. So nannten chinesische Biologen im vergangenen Jahr eine Käferart Rhyzodiastes xii – nach dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Sie verglichen den Fleiß des Käfers beim Abbau von verrottetem Holz mit Kims Kampf gegen Beamte, die sich mit Geld bestechen lassen. Doch das kam nicht gut an. Kurz nach der Bekanntgabe des Käfernamens wurden in China alle Interneteinträge dazu gelöscht.