Nach einem Coronavirus-Verdachtsfall im Dietrich-Theater in Neu-Ulm besuchen immer weniger Gäste das Kino. Dies bringt den Kinobetreiber auf eine witzige Idee.

Stuttgart - Das Coronavirus ist aktuell in aller Munde und ruft die unterschiedlichsten Reaktionen in der Bevölkerung hervor. Während die einen ihre Vorräte an Desinfektionsmittel, Konserven und Toilettenpapier aufstocken, bieten andere dem Virus auf eine humorvolle Art und Weise Paroli. So auch das Dietrich-Theater in Neu-Ulm. Gemeinsam mit seinem Restaurant „Peach Pit“ hat sich das Kino eine Aktion überlegt, um den Rückgang der Besucherzahlen zu trotzen. Zu jeder Essensbestellung wurde vergangenen Dienstag und Mittwoch gratis ein Corona-Bier ausgegeben. „Wir haben uns sehr über die überwiegend positiven Rückmeldungen unserer Gäste gefreut,“ berichtet Sebastian Schmid, Leiter des Dietrich-Kinos. Auch auf Facebook war die Aktion gut angekommen.

 

Der Post erzielte knapp 375 Likes, 157 Kommentare und wurde mehr als 130 Mal geteilt. Die Aktion hat allerdings einen ernsten Hintergrund: Die Besuchernachfrage war zuletzt merklich zurückgegangen, weil es im Kinohaus einen Coronavirus-Verdachtsfall gegeben hatte. „Patient Null“ aus Göppingen, der erste Corona-Fall Baden-Württembergs, hatte kurz zuvor noch das Dietrich-Kino besucht. Daraufhin wurden drei enge Kontaktpersonen des Gastes identifiziert und in Quarantäne geschickt. Sie alle wurden zwar nach Ablauf der zweiwöchigen Quarantäne negativ auf Sars-CoV-2 getestet, das Kino kämpft seither allerdings mit einem Einbruch bei den Besucherzahlen.

Namensgleichheit inspiriert zu vielerlei Aktionen

„Leider konnten wir nicht alle Unsicherheiten durch seriöse Informationen und direkte Gespräche mit besorgten Anrufern beseitigen“, erzählt Sebastian Schmid. Die Corona-Bier-Aktion sei daher eine zusätzliche Möglichkeit gewesen, um wieder mehr Kinobesucher zu gewinnen.

Das Neu-Ulmer Kinohaus ist nicht die einzige Institution, die im Marketing mit der Namensgleichheit des Virus und der mexikanischen Biermarke operiert. Auch andernorts findet man skurrile Reaktionen auf das Virus. Ein Münchner Eismacher sah sich durch das Coronavirus zu einer neuen Eissorte inspiriert. Sein Corona-Eis überreicht er stilecht mit Gasmaske. Garniert ist das Eis mit einer Flasche Corona-Bier und einer speienden Limette. Ein Rewe-Händler aus Mannheim sorgte mit seiner Aktion ebenfalls für Lacher. Für einen Aktionspreis von 5,99 Euro bot er entweder eine Flasche Desinfektionsspray oder ein Sixpack „Corona Extra“ an. Mittlerweile wurde die Aktion aber angesichts der sich verschärfenden Situation in Deutschland beendet.