Fast alle Kinder und viele Erwachsene kennen die Kinderbuch- und Kinowelt von Herrn Pettersson und dem netten kleinen Kater Findus. Im dritten Film aber wird es rührend ernst: Findus ist so groß geworden, dass er aus der alten Innigkeit ausbricht.

Stuttgart - Es ist ein kleiner Strich für Pettersson (Stefan Kurt), aber ein großer Sprung für Findus. Wie das auch ein Katzenpapa eben so macht, zeichnet der Grummel mit Bleistift in den Türrahmen, wie groß der Kater inzwischen ist. Das Ergebnis: Findus will nicht mehr „Mein Kleiner“, sondern „Mein Großer“ genannt werden. Noch schmunzelt der Alte darüber.

 

Aber der dritte Realfilm nach Motiven der Kinderbücher von Sven Nordqvist schon weist im Titel die Richtung, in die sich alles entwickeln wird: „Findus zieht um“. Von nun an fühlt sich der rote Kater in einem umgebauten Klohäuschen der neuen Freiheiten und der Selbstständigkeit wegen am wohlsten. Pettersson schmunzelt jetzt nicht mehr. Er kann gar nicht so recht fassen, was da vor sich geht. Seine Freundin Beda (Marianne Sägebrecht) geigt es ihm schonungslos vor: „Wenn die Kleinen groß werden, bleibt nichts wie es war. Da kommt was auf Dich zu.“ Aber das ist es ja gerade. Nichts kommt mehr auf den amen alten Pettersson zu. Schon gar nicht mehr sein lieber kleiner großer Kater.

Alter, Einsamkeit, Loslassen – sogar die vorlauten Hühner hacken schmerzhaft in diese Kerbe. Und wenn Pettersson seine Tränen verdrückt, verblasst auch für die großen Zuschauer Moment um Moment die bonbonbunte Welt einer einzigartigen Groß-Klein-Beziehung. Zum Glück wird nach einem dramatischen Missverständnis gefeiert, was jedes Menschenleben besser macht: das wunderbare Zusammensein.

Pettersson und Findus: Findus zieht um. Deutschland 2018. Regie: Ali Samadi Ahadi. Mit Stefan Kurt, Marianne Sägebrecht. 81 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.

Termin: Am Sonntag, 16. September 2018, kommen der Regisseur Ali Samadi Ahadi sowie die Findus-sprecherin Roxana Samadi zu einer Premierenvorführung um 15 Uhr ins Stuttgarter Kino Metropol.