Der kurzweilige Trickfilm zeigt die Suche eines Forschers nach dem Bindeglied zwischen Mensch und Affe.

Stuttgart - Elektrizität, Frauenwahlrecht, Evolution – das sind üble Zeiten!“, flucht der britische Lord Piggot-Dunceby. Er ist der Kopf eines elitären Clubs alter, weißer Männer, die sich mit von ihnen gewilderten Tieren brüsten. Zu ihnen möchte der kultivierte Sir Lionel Frost gehören, um als Abenteurer und Erforscher von Mythen und Monstern anerkannt zu werden. Der Deal: Er darf rein, wenn er im noch kaum besiedelten Amerika das „Missing Link“ findet, das Bindeglied zwischen Affen und Menschen.

 

Mit „Mister Link“ gelingt Regisseur Chris Butler ein kurzweiliger und komischer Stop-Motion-Streifen, der nicht nur Kindern gefallen dürfte. Gern schaut man Lionel Frost dabei zu, wie er sich mit dem feinsinnigen, aber einsamen Bigfoot-Verschnitt namens Mister Link anfreundet und ihm verspricht, ihn sicher aus der Neuen Welt zu den Yetis nach Shangri-La zu bringen. Diese Rezension bezieht sich auf die englische Originalversion. Christoph Maria Herbst, Bastian Pastewka und Collien Ulmen-Fernandes als Sprechern ist aber zuzutrauen, dass sie den Charme der Figuren ins Deutsche übertragen.

Subtil eingebettete Botschaften

Actionreich inszenierte Verfolgungsjagden, Blitz und Donner auf hoher See und schöne Slapstick-Einlagen lassen schnell vergessen, wie aufwendig das Stop-Motion-Verfahren aus dem Hause Laika ist. Technisch wie künstlerisch ist das sehr beeindruckend. Hinzu kommen feine Scherze: „Die Leute, die wir hier nicht wollen, hauen ab! Zwingt sie hierzubleiben!“, ruft etwa die Yeti-Herrscherin ihren Wachen zu, als die Gefängnisinsassen ausbrechen.

Neben fantastischen Bildern, origineller Komik und einer spannenden Geschichte wartet „Mister Link“ mit subtil eingebetteten Botschaften auf. Der vom Entdecker zunächst eben Mister Link getaufte, eher burschikos daherkommende Urmensch gibt sich beispielsweise selbst den Namen Susan. „Das ist ein Mädchenname!“, konstatiert Sir Lionel Frost verwirrt. Und Susan antwortet so schlicht wie schön: „Ja.“