Asterix und Obelix sind zwar robuste Kerlchen – aber ohne den Zaubertrank des Druiden Miraculix hätten sie keine Chance gegen die Römer. Zeit also, dass der Meister der magischen Rezepte eine größere Rolle bekommt: im Kinoneustart „Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks“.

Gallien - Als der Druide Miraculix beim Mistelnschneiden vom Baum fällt, wird er nachdenklich und beschließt, sein Wissen über die Zubereitung des legendären Zaubertranks an einen Lehrling weiterzugeben. Mit Asterix und Obelix an seiner Seite bereist er das ganze Land, um den passenden Kandidaten zu finden. Derweil wittern die fiesen Römer ihre Chance, die letzte gallische Bastion endlich einzunehmen, denn dort neigt sich der Zaubertrankvorrat dem Ende zu.

 

Wie die Comics haben auch die Verfilmungen der „Asterix“-Reihe lange Tradition. Schon 1967 kam der erste Zeichentrickfilm in die Kinos. Es folgten weitere sieben Trickfilme, vier Realverfilmungen und 2015 schließlich das erste Abenteuer in Computeranimation. Was allen gemeinsam war: Alle beruhten auf Geschichten von René Goscinny & Albert Uderzo, auch das nicht auf einem Comicheft basierende Werk „Asterix erobert Rom“.

In „Transformers“-Manier

Louis Clichy und Alexandre Astier haben nun eigens eine Geschichte erdacht. Und sie werfen Fragen auf: Warum rettet der Druide mit seinem Zaubertrank nicht ganz Gallien? Warum behält er ihn für sich, wo es doch überall im Land unterdrückte Stämme gibt? Alexandre Astier sieht hier Parallelen zur heutigen Zeit, mit dem Zaubertrank als Synonym für Atomwaffen. Dabei war es ihm nicht wichtig, alle Fragen zu beantworten, sondern sie überhaupt erst zu stellen.

Umgesetzt ist der Stoff durchaus unterhaltsam, auch wenn es für Fans der ersten Stunde nicht viel Neues zu entdecken gibt. Immerhin müssen sich Gallier und Römer einmal zusammentun, um einen übermächtigen Gegner in bester „Transformers“-Manier zu bekämpfen. Besonders lustig: die römischen Soldaten müssen so lange als Kanonenfutter herhalten, bis den Galliern endlich der Zaubertrank ausgeht und sie sich nicht mehr wehren können.

Lauter Gummipüppchen

Schwer hingegen dürften sich all jene tun, für die dies die erste Begegnung mit den aufsässigen Galliern ist. Die Charaktere werden nicht lange eingeführt, man muss sie und ihre Eigenheiten schon vorher kennen, um ihre Handlungsweisen ganz verstehen zu können.

Die Animation bewegt sich auf hohem technischem Niveau, verleiht den Figuren aber einen Look, der an Gummipüppchen erinnert – ohne Ecken und Kanten. Ein wenig Ausgleich zu dieser recht schlicht wirkenden Optik bietet die beeindruckende Musik von Philippe Rombi, der mit den Londoner Sinfonikern einen fein austarierten Klangkörper zur Verfügung hatte.

Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks. Frankreich 2018. Regie: Louis Clichy, Alexandre Astier. 86 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.