Die deutschen Kinobetreiber und die Kulturstaatsministerin Monika Grütters sind sich einig: Trotz Corona sollten mehr Menschen in die Säle dürfen. Sonst drohe eine Pleitewelle.

Berlin - (dpa) Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) spricht sich weiterhin dafür aus, die Corona-Beschränkungen für Kinos zu lockern, um eine Pleitewelle in der Branche zu verhindern. „Die Corona-Abstandsregel von 1,50 Meter ist ein Problem, weil die Säle zu großen Teilen leer bleiben müssen“, zitierte die „Bild“-Zeitung die CDU-Politikerin.

 

Grütters wiederholt damit ihre bislang nicht umgesetzte Forderung nach anderen Abstandsregeln für Kinos. „So könnte - wie das bereits andernorts praktiziert wird - zum Beispiel jede Reihe versetzt gefüllt werden. Andernfalls sind nur ein Drittel oder sogar nur ein Viertel der sonst üblichen Zuschauerzahlen möglich.“ Man müsse die Entwicklung beobachten, mit der Wissenschaft im Kontakt bleiben und immer wieder nachfragen, ob es zu einer Anpassung kommen könne.

Düstere Prognose

Die Vorstandsvorsitzende des Hauptverbandes Deutscher Filmtheater (HDF Kino), Christine Berg, hatte kürzlich in einem dpa-Interview gesagt, die Branche habe mit Grütters in Bezug auf die Abstandsregeln eine Mitstreiterin - „sie macht sich überall für die Reduzierung auf einen Meter stark“. Doch nun seien die Bundesländer gefordert. Dort gebe es bisher unterschiedliche Vorgaben - „mal gibt es eine Begrenzung der Personenzahl, mal eine Maskenpflicht auch im Saal“.

Obwohl die Kinos nach monatelangen Schließungen bundesweit wieder geöffnet haben, ist die Krise für sie längst nicht vorbei. „Wenn unsere Auslastungsmöglichkeiten durch die Abstandsregelungen auf dem Niveau bleiben und die publikumsstarken Filme dadurch weiter fehlen, werden wir einen erheblichen Anteil der Kinos verlieren“, hatte Berg gesagt.