Der Musikverein sucht Helfer, um die Kirbe attraktiver zu machen.

Stuttgart-Feuerbach - Die Feuerbacher Kirbe hat eine lange Tradition. Wann die erste Auflage genau stattfand, ist nicht eindeutig belegt. Allerdings gibt es Fotos aus dem Jahr 1885. Bezirksvorsteherin Andrea Klöber spricht sogar von einer ersten schriftlichen Erwähnung aus dem Jahr 1788, „als der Herzog von Hohenheim dem enttäuschten Feuerbacher Schultheißen mitteilte, dass es in jenem Jahr nicht gestattet sei, einen Kirchweihtanz abzuhalten. Die Besucher hatten wohl im Jahr zuvor über die Stränge geschlagen“. In der Chronik des Musikvereins Stadtorchester Feuerbach (MSF), der seit 1964 das Kirbe-Festzelt bewirtschaftet und bespielt, ist von einem ersten Eintrag in der Chronik über die Kirbe aus dem Jahre 1900 die Rede. „Zu diesem Zeitpunkt fand die Kirbe noch in der oberen Stuttgarter Straße statt. Für die Standgebühren der Buden und Karussells hatte die Gemeinde 1500 Mark eingenommen“, heißt es beim MSF. Die Kirbe mit ihren Fahrgeschäften und Ständen sei schon immer ein großer Publikumsmagnet gewesen. 1904 seien geschätzt etwa 15 000 Besucher gekommen.

 

So viele Gäste haben in den vergangenen Jahren zwar nicht mehr den Weg zur Feuerbacher Kirbe gefunden, dennoch ist das Fest nicht mehr aus dem Veranstaltungskalender des Stadtbezirks wegzudenken. Der MSF versucht seit Jahren, die Attraktivität des Festes hochzuhalten, beziehungsweise sie zu steigern. Seit 1997 sind am Montagvormittag prominente Festredner im Kirbe-Zelt zu Gast – wie beispielsweise Klaus Kinkel (damals Bundesaußenminister und Vizekanzler), Ministerpräsident Erwin Teufel, Oberbürgermeister Wolfgang Schuster, Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin oder Günther H. Oettinger (EU-Kommissar für Energie). Zudem wurde die Kirbe 2004 um einen Tag und eine Attraktion erweitert: Das Fest startet seitdem schon am Freitagabend mit der „Party im Zelt“, bei der verschiedene Live-Bands für Stimmung sorgen.

Die Kirbe findet dieses Jahr vom 11. bis 14. September statt

Doch der Festzelt-Betrieb und das Programm des MSF alleine reichen nicht aus, um für eine attraktive Kirbe zu sorgen. Auch die Fahrgeschäfte wie Autoscooter, Kinderkarussell oder Musik-Express locken Besucher an. Das sollte eigentlich auch die Aufgabe des Krämermarkts sein, der jedes Jahr in den Gassen rund um den Festplatz aufgebaut wird. „Leider nimmt die Beteiligung seit Jahren immer mehr ab, und auch die Angebotsvielfalt und die Qualität der dargebotenen Waren durch die Händler leidet darunter“, schreibt nun Marion Berger vom MSF in einem Brief an die Vereine, Kindergärten, Schulen, Kirchen, Parteien und Einzelhändler im Stadtbezirk. Die Teamleiterin Wirtschaftsbetrieb kümmert sich seit vielen Jahren um die Organisation des Kirbe-Festzelts und legt großen Wert auf ein anziehendes Umfeld. Um das „Aussterben der Markthändler“ aufzufangen, sucht Berger nun bei den Feuerbachern Hilfe. „Unser Vorschlag ist es, den Markt mit einem erweiterten Angebot durch lokale Stände zumindest an ein bis zwei Tagen aufzuwerten“ – wie beim Höfles- oder Weihnachtsmarkt. „Man könnte beispielsweise die Klagenfurter Straße hierfür nutzen und zumindest an einem Tag eine ,Feuerbacher Straße‘ machen oder die Stände in die Lücken in den anderen Straßen einbauen“, schreibt Berger. „Wenn alle Feuerbacher an einem Strang ziehen und gemeinsam mithelfen, das größte und traditionsreichste Feuerbacher Fest wieder ein Stück aufzuwerten, kann es mit seiner mehr als 200-jährigen Geschichte auch noch viele Jahre existieren und die nachfolgenden Generationen erfreuen.“

Wer mithelfen möchte, den Krämermarkt bei der diesjährigen Feuerbacher Kirbe (11. bis 14. September) aufzuwerten, kann sich per E-Mail an kirbe@mvfeuerbach.de wenden.