Bürgermeisterwahl in Kirchheim Zweikampf um Chefsessel im Rathaus

Der Kandidat ist kurz vor Torschluss auf den Zug aufgesprungen: Pascal Bader fordert bei der Bürgermeisterwahl in Kirchheim am 1. Dezember die Amtsinhaberin Angelika Matt-Heidecker heraus.
Kirchheim - Lange hat es danach ausgesehen, als würde die Kirchheimer Oberbürgermeisterwahl am Sonntag, 1. Dezember, zu einem Selbstläufer für die Amtsinhaberin Angelika Matt-Heidecker werden. Seit Montag, 17.30 Uhr, steht fest: Es wird einen Zweikampf um den Chefsessel im Rathaus der 40 000 Einwohner zählenden Teckstadt geben. Eine halbe Stunde vor Bewerbungsschluss hat der promovierte Volkswirtschaftler Pascal Bader seinen Hut in den Ring geworfen. Der 49 Jahre alte parteilose Kandidat ist Referatsleiter im Umweltministerium des Landes und verantwortet dort die Bereiche Umwelttechnik, Forschung und Ökologie.
Bader ist kurzfristig auf das Kandidatenkarussell aufgesprungen. „Ich habe mich am Sonntag entschieden und dann mit Freunden und Bekannten am Montag begonnen, die Unterstützungsunterschriften zu sammeln“, sagt er. Allerdings habe er schon vor einiger Zeit Kontakt mit den Fraktionen des Gemeinderats aufgenommen. Als ihm dort bedeutet worden sei, dass die Amtsinhaberin fest im Sattel sitze, habe er das Projekt nicht weiterverfolgt. „Dann habe ich mir aber doch gedacht, es gibt in der Stadt zu viele Dinge, die nicht gut laufen“, sagt Bader, der mit seiner Frau und den beiden Kindern seit 2010 in Kirchheim lebt. Jetzt wolle er sich den Wählerinnen und Wählern als Alternative zur Amtsinhaberin anbieten. Schwerpunkte seines Wahlkampfes werden Bildung und Schulen, die Verkehrspolitik, der lokale Klimaschutz und eine bessere Förderung der mittelständischen Unternehmen in der Stadt sein.
Kräftemessen bei Wahlen gehört zum Wesen der Demokratie
„Ich bin vorbereitet“, hält die Amtsinhaberin, die seit 16 Jahren die Geschicke der Stadt an führender Stelle bestimmt, dagegen. In der Kirchheimer Kommunalpolitik mischt die 66 Jahre alte Politik- und Rechtswissenschaftlerin, die sich als Anwältin selbstständig gemacht hatte, noch länger mit. Bevor sie im Jahr 2004 zur Oberbürgermeisterin gewählt wurde, hatte sie 14 Jahre lang für die SPD nicht nur ein Mandat im Kirchheimer Gemeinderat wahrgenommen, sondern die Fraktion dort auch etliche Jahre lang geführt. Die Mutter zweier erwachsener Kinder ist darüber hinaus seit der Gründung der Region Stuttgart im Jahr 1994 gewähltes Mitglied der Regionalversammlung.
„Zum Wesen der Demokratie gehört das Kräftemessen bei Wahlen“, sagt die Rathauschefin, die ebenso wie ihr Widersacher auf eine größere Wahlbeteiligung als zuletzt setzt. Bei ihrem Alleingang vor acht Jahren hatten lediglich 23 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Während Bader bei seinem Wahlkampf auf die sozialen Medien setzt und sich der Hilfe einer Agentur bedienen will, baut Angelika Matt-Heidecker auf Bewährtes – Infostände, Vor-Ort-Besuche, Flyer und Wahlplakate.
Kandidaten treffen fünf Mal aufeinander
Bis zum Wahltag werden die Amtsinhaberin und ihr Herausforderer noch mindestens fünfmal direkt aufeinandertreffen – an den Kandidatenvorstellungen in den Stadtteilen Lindorf, Nabern, Jesingen und Ötlingen zwischen dem 19. und 23. November und zum finalen Schlagabtausch in der Stadthalle am Montag, 25. November. Sollte keiner der beiden die absolute Mehrheit erreichen, gibt es am Sonntag, 15. Dezember, Neuwahlen.
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