Erleichterung bei den Verantwortlichen des Waldkindergartens Naturstrolche: Sie haben ein Baugesuch für ihr neues Domizil eingereicht und hoffen auf den Baubeginn. Auf dem Gelände am Bußbachtal sollen dann eine Jurte und ein Bauwagen stehen.

Die vorübergehende Containerlösung für die Naturstrolche soll bald ausgedient haben. Den größten Teil ihres Kita-Alltags verbringen die jungen Bewohnerinnen und Bewohner von Rohracker in dem für sie reservierten Waldstück im Bußbachtal. Dort können sie die Natur erforschen, spielen, im Sitzkreis sich Geschichten erzählen und toben. Wenn es im Wald allerdings zu unangenehm wird, brauchen sie einen Rückzugsort. Deswegen wurde auf dem Gelände des Sportplatzes der SportKultur Stuttgart ein Container aufgestellt, als vorläufige Unterkunft. Dort beginnt und endet auch der Kita-Tag, denn die Eltern können dort ihre Zöglinge unweit der Tennisplätze abgeben und wieder abholen. Rund um den Container hat der Nachwuchs zudem die Möglichkeit, auf der Grünfläche zu spielen. Gleichzeitig sind die sanitären Anlagen in unmittelbarer Nähe.

 

Kompromiss mit Stadt und SKS

Die „blaue Kiste“ war vor zwei Jahren nur ein Notnagel, damit die von den Eltern ins Leben gerufene Kita-Gruppe überhaupt starten konnte. Die Zeit drängte. Der Mangel an Kita-Plätzen in Rohracker hatte Eltern auf den Plan gerufen, eine „eigene“ Kita zu gründen. Ihr Wunsch: Die Kinder sollten die Natur erleben können. Die Fläche im Wald war mit Hilfe des Forstamts schnell gefunden und gesichert. Doch ein zweiter Anlaufpunkt war vonnöten.

Ursprünglich hatten die Organisatoren damit geliebäugelt, dass sie eine Etage des Vereinsheims der SportKultur Stuttgart mitbenutzen dürfen. Dies gestaltete sich wegen der Besitzverhältnisse als schwierig. Das Grundstück gehört der Stadt, das Gebäude dem Sportverein. Unter Moderation von Hedelfingens Bezirksvorsteher Kai Freier fanden die drei Parteien nun im Sommer eine Kompromisslösung, die dem Waldkindergarten den Weg zu einer baulichen Lösung ebnete. Auf einem Teil des Grundstücks wollen sie eine große Jurte errichten. Ein großes Segel als Schutz vor Sonne und Regen überspannt den Eingangsbereich. Es schafft die Verbindung zu einem Bauwagen, der als Ruhe- und Rückzugsort dienen soll. Auch für ein Hochbeet und einen Sandkasten ist noch Platz. „Ein Extra-Mietvertrag regelt zudem, dass wir die sanitären Anlagen im SKS-Vereinsheim mitbenutzen dürfen“, sagt Vorstandsmitglied Karin Nehls.

Den Bauantrag hat die Elterninitiative vor Weihnachten eingereicht und sie hofft, dass sie bald die Erlaubnis zum Baustart erhalten und dann die Jurte-Bauwagen-Kombination längerfristig behalten können.