Die Kita Kapellenzwerge muss Küche und Büro tauschen. Für den Verein ein schwieriges Unterfangen. Die Kosten von 27 000 Euro sollen zum Teil über Crowdfunding gedeckt werden.

Rotenberg - Die Kita Kapellenzwerge feiert drei jähriges Bestehen. Nachdem das Jugendamt 2015 beschlossen hatte, die städtische Einrichtung im alten Schulgebäude zu schließen, gründeten die Kita-Eltern einen Verein. In Windeseile retteten sie die Kita – mit viel Liebe, persönlichem Einsatz und engagierten Erzieherinnen betreibt der Verein seit Herbst 2015 die Einrichtung. „Unsere 20 Plätze für Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren sind besetzt. Auf der Warteliste stehen 80 Kinder“, berichtet Bettina Stumpf, eine der beiden Vorsitzenden.

 

Die Plätze sind wegen der vielfältigen Möglichkeiten, die die Rotenberger Zwerge haben, begehrt: In Kooperation mit dem TGV Rotenberg können sie Sport treiben, es gibt einen Kita-Kindergottesdienst, freitags kommt ein Vorlesepate, sie gehen regelmäßig in die Natur, sorgen für Sauberkeit rund um die Grabkapelle und – vielleicht das größte Plus – sie erhalten frischzubereitetes Essen aus der kleinen Küche. Kerstin Riedl bereitet täglich gesunde Speisen vor. „Das Schöne daran ist: Die Kinder erleben, wie für sie gekocht wird. Freitags dürfen sie – wenn sie selber kochen, sogar selbst Gemüse schneiden oder beim Zubereiten helfen“, sagt Stumpf. Erstaunlicherweise würden im „Kindi“ sogar Lebensmittel gegessen, die daheim liegengelassen werden, erzählt die Mutter.

Raumtausch nötig

Doch jetzt ist die frische und gesunde Mahlzeit in Gefahr. Auf Anordnung der städtischen Behörden muss der Verein die Miniküche umbauen und renovieren. „Wir müssen einen Raumtausch vornehmen“, erklärt Stumpf. Bislang liegt das Büro der Kita-Leitung hinter der Zwergenküche. Immer wieder müssen Bedienstete durch die Küche. Ein Risiko und hygienisch zudem nicht optimal. Deswegen soll die Küche nun in den gut belüftbaren Raum mit Fenstern an der Straße und das Büro in die ehemalige Küche rücken.

Für den Umbau bedeutet dies: Neue Leitungen müssen verlegt, die sanitären Anlagen und der Boden entsprechend der lebensmittelhygienischen Vorschriften erneuert und die Küche neu ausgestattet werden. „Dort werden wir dann auch eine leistungsfähige Spülmaschine und moderne Kühlmöglichkeiten integrieren“, sagt Stumpf. Als einziger Zeitpunkt für einen störungsfreien Umzug bleibt die Schließungszeit während der Sommerferien. Termine mit ortsansässigen Handwerkern sind vereinbart. Die Kosten werden auf etwa 27 000 Euro geschätzt.

Hoffen auf städtischen Zuschuss

Viel Geld für einen Verein mit 60 Mitgliedern und ohne Goldesel. Die Verantwortlichen hoffen auf einen Zuschuss der Stadt und Unterstützung von Unternehmen. Zudem starteten sie eine außergewöhnliche Aktion: das Crowdfunding-Projekt der BW-Bank. „Die Idee: Viele, auch kleine Beiträge von Unterstützern, sollen zur Finanzierung der Maßnahme beitragen“, sagt Stumpf.

Der Aktionszeitraum für die Aktion ist begrenzt. Am Sonntag, 15. Juli, endet das Crowdfunding. Bis dahin müssen 5000 Euro eingegangen sein, ansonsten erhalten die Spender ihr Geld zurück. Das Positive: Für jeden Spender der mindestens zehn Euro überweist, legt die BW-Bank zehn Euro dazu. Es sieht gut aus. Nach einer Woche Laufzeit haben die Rotenberger Zwerge fast märchenhafte 38 Prozent der Summe erreicht.