Startschuss für den Anbau der Kita Rappelkiste. Der ist dringend nötig, denn die Nachfrage an Betreuungsplätzen steigt rasant.

Kitaplätze sind heiß begehrte Ware – in Weil der Stadt ebenso wie anderswo. Dass in der Keplerstadt die Kinderbetreuungsplätze knapp werden, hatte der Gemeinderat schon im vergangenen Jahr erkannt und im April 2021 die Erweiterung der Kita Rappelkiste beschlossen. „Wir brauchen die Plätze dringend“, betonte Bürgermeister Christian Walter (parteilos) damals. In nicht mehr ganz so weiter Ferne sind die ergänzenden Kitaplätze inzwischen: Jüngst erfolgte auf der Baustelle in der Burgunderstraße der Spatenstich für den Anbau.

 

Bedarf steigt mit Neubaugebiet

Mit der Erweiterung um eine Kindergartengruppe mit 25 zusätzlichen Plätzen soll die dann dreigruppige Kita künftig 75 Betreuungsplätze im Modell „Verlängerte Öffnungszeiten“ anbieten. Eine Erweiterung, die dringend nötig ist: Mit der Bebauung des Neubaugebiets „Südlich der Schwarzwaldstraße“ werde der Bedarf an Betreuungsplätzen zusätzlich steigen, erklärt Erster Beigeordneter Jürgen Katz. „Die Erweiterungsfläche in der Burgunderstraße hat sich daher ideal geeignet, um an die bestehende Einrichtung anzubauen“, so Katz.

„Nichtsdestotrotz stellt uns die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab drei Jahren vor große Herausforderungen“, ergänzt Bürgermeister Walter. Hier bestehe in den kommenden Jahren zusätzlicher Handlungsbedarf. „Was die Finanzierung sowie die Bereitstellung von Personal angeht, sind wir auch auf die Unterstützung von Land und Bund angewiesen“, sagt er.

Der bundesweit nur noch steigende Fachkräftemangel in Kitas und Kindergärten wird auch in Weil der Stadt zu spüren sein – hier musste eine Kita erst jüngst kurzzeitig die Nachmittagsbetreuung einstellen, weil zu viel Personal ausgefallen ist.

Neue Räume für Gruppen und Personal

Zumindest in der Kita Rappelkiste wird es aber bald zusätzliche Plätze geben. Nach dem Spatenstich sind die Bagger inzwischen losgerollt und die Bauarbeiten in vollem Gange. Bereits im Laufe des vergangenen Jahres hatte die Gemeinde die Arbeiten ausgeschrieben und erste Leistungen vergeben. Die Fertigstellung ist nun für Januar 2023 geplant. Neben einem weiteren Gruppenraum umfasst das Erweiterungsprojekt mit einer Grundfläche von rund 220 Quadratmetern auch den Bau eines Differenzierungsraums, ein vielfältig einsetzbarer Raum für individuelles Lernen – und ein Raum, auf den sich das Kita-Team besonders freut, um inklusive Angebote für Kleingruppen durchführen zu können.

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Auch ein weiterer Personalraum und zusätzliche Sanitärbereiche sollen Platz in dem Anbau finden. Das vom Renninger Architekturbüro Gerne geplante Gebäude soll außerdem ein begrüntes Pultdach, eine Wärmepumpe und eine Fotovoltaik-Anlage bekommen. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich laut der Stadtverwaltung auf rund 870 000 Euro brutto. Davon werden rund 151 000 Euro aus dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.