Eine englische Firma hat für Gehörlose und Hörbehinderte eine Klangweste entwickelt. Sie nutzt die Verstärkereigenschaften des Körpers – mit beeindruckendem Erfolg.

Hamburg - Wenn Künstler des für ihre Kunst wesentlichen Sinnesorgans beraubt werden, hat das existenzielle, tragische Züge. Manche haben weitergemacht. Als der Maler Edgar Degas zu erblinden begann, wandte er sich der Skulptur zu, auch Claude Monet, der wohl berühmteste der Impressionisten, malte trotz grauem Stars weiter. Der Komponist Ludwig van Beethoven begann Mitte, Ende zwanzig schwerhörig zu werden. Die Diagnose heute hieße: Hochton- und Sprachverständlichkeitsverlust, quälende Ohrgeräusche (Tinnitus), Verzerrungen (Recruitment) und Überempfindlichkeit für Schall (Hyperakusis). In den letzten sieben, acht Jahren seines Lebens war Beethoven beinahe völlig taub, und Besucher und Freunde mussten schriftlich mit ihm kommunizieren.