In Sillenbuch findet wieder eine Kleidertauschparty statt. Frühere Veranstaltungen waren sehr erfolgreich. Die Organisatorinnen erklären, was es damit auf sich hat.

Sillenbuch - Nimmst du meines, nehme ich deines – nach diesem Prinzip funktionieren Kleidertauschpartys. Vor dem Ausbruch der Pandemie haben in Sillenbuch bereits Veranstaltungen stattgefunden, bei denen Leute eigene Klamotten gebracht und andere Teile wieder mitgenommen haben.

 

Die beiden Organisatorinnen sprechen von einem großen Erfolg. „Die liefen hervorragend“, betont Inga Ritter. Um die 1000 Hosen, Shirts oder Jacken hätten pro Veranstaltung nach ihren Schätzungen die Besitzer gewechselt. Etwa 100 Personen seien jeweils gekommen, fügt Elisabeth Gekeler hinzu – vom Teenager bis zur Oma. Nun soll die Reihe nach der Corona-Pause fortgesetzt werden. Veranstaltet wird die Kleidertauschparty von der evangelischen Kirchengemeinde Sillenbuch.

Ein Zeichen gegen den Massenkonsum setzen

Es geht um Nachhaltigkeit. Inga Ritter engagiert sich bei der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Sie erklärt: „Jeder Erwachsene kauft im Schnitt 60 Oberbekleidungsteile pro Jahr, Socken und Unterhosen sind da nicht dabei.“ Sie spricht von schockierenden Zahlen, zumal Jugendliche noch mehr kauften. „Das ist eine Katastrophe. Die Sachen müssen fabriziert, gefärbt und genäht werden.“ Ihr und der Kirchengemeinderätin Elisabeth Gekeler gehe es darum, den Kreislauf zu durchbrechen, denn hinter dem Massenkonsum stecke noch mehr. So würden bestellte Waren, die Käufer zurückschickten, oftmals vernichtet. Gegen diese Verschwendung wollen sie etwas unternehmen. Zudem spare der Kleidertausch Geld. „Oft haben gebrauchte Stücke ein Geschmäckle. Davon möchten wir wegkommen. Uns geht es um ein Bewusstsein“, sagt Inga Ritter.

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Wer was bringt, soll auch was mitnehmen

Für die Tauschparty-Teilnehmer gibt es einiges zu beachten. Bis zu zehn Teile können in den Ring geworfen werden. Angenommen werden gewaschene, einwandfreie Stücke für Frauen und Männer. Ausnahmen: Pelze, Schuhe und Unterwäsche. Auch Kindersachen sind nicht gefragt, „dafür gibt es andere Formate“, sagt Elisabeth Gekeler. Die Kleider werden im Vorfeld kontrolliert und sortiert. Wichtig ist den Organisatorinnen, dass jeder, der etwas bringt, auch tatsächlich etwa dieselbe Menge wieder mitnimmt. „Wir möchten tauschen. Wir möchten nicht der Kleidercontainer sein“, betont Elisabeth Gekeler. Damit möglichst viele Menschen gleichzeitig in den Raum können, wird das Ganze als 2-G-Veranstaltung ausgerichtet. Übriggebliebenes wird anschließend gespendet.

Die Kleidertauschparty findet am Samstag, 30. Oktober, von 10 bis 13 Uhr im Äckerwaldzentrum am Gosheimer Weg in Sillenbuch statt. Am Freitag zuvor können Klamotten zwischen 17 und 19 Uhr abgegeben werden, ebenso am Veranstaltungstag zwischen 10 und 11 Uhr. Ab 12 Uhr können Besucher nur noch Dinge mitnehmen – auch wer nichts mitgebracht hat.