Die Forderung geht dieses Mal direkt an den Kanzlerkandidaten Olaf Scholz: Sollte dieser nicht den Klimanotstand ausrufen, werde die Hungerstreik-Gruppe ab Samstag in den Durststreik übergehen.

Berlin - Der Klima-Hungerstreik in Berlin soll nun am Samstag in einen Durststreik übergehen, wenn SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz keinen Klimanotstand ausruft. Das erklärte die noch verbliebene zweiköpfige Hungerstreik-Gruppe in der Nacht zu Freitag in Berlin. „Wir erwarten eine direkte Reaktion von Olaf Scholz, indem er persönlich den Klimanotstand ausruft, sonst werden wir am Samstagmorgen in den Durststreik treten und damit die Aufnahme von Wasser verweigern“, betonte Hennig Jeschke, der seit dem 30. August im Hungerstreik ist: „Er hatte die Möglichkeit zu reden, wir haben gewartet, doch er lässt uns keine andere Wahl, als dieses letzte Mittel zu nutzen, um auf die dramatischen Folgen der Klimakrise aufmerksam zu machen.“

 

Hungerstreik ging am 30. August los

Die Forderungen würden nun direkt an Scholz gerichtet, weil er „mit großer Wahrscheinlichkeit“ der nächste Bundeskanzler Deutschlands sein werde, hieß es. In der nächsten Legislaturperiode würden „die Weichen für das Überleben auf unserem Planeten gestellt“. Scholz müsse sicherstellen, dass Hunger und die Sicherstellung einer sozial gerechten Ernährung der Gesellschaft Thema in den Koalitionsverhandlungen werden.

In der Nacht zu Freitag besuchte Grünen-Chef Robert Habeck die beiden Hungerstreikenden und ihre Unterstützer. Bei dem Gespräch seien Positionen zum Klimaschutz und zu Möglichkeiten aktueller Klimapolitik ausgetauscht worden, sagte eine Sprecherin der Hungerstreikenden dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag.

Die ursprünglich siebenköpfige Gruppe hatte am 30. August den Hungerstreik begonnen. Sechs von ihnen haben ihn am Mittwoch beendet.