171 Wissenschaftler appellieren an die EU-Kommission, den ökologischen Fußabdruck bei der Bereitstellung von elektrischer Energie anders zu bestimmen. Die Klima-Bilanz von batteriebetriebenen Autos könnte ins Wanken kommen.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Brüssel - Der Appell der Wissenschaftler aus sechs EU-Ländern kommt nur wenige Tage, bevor die EU-Kommission neue CO2-Flottengrenzwerte für Autos und Lieferwagen für das Jahr 2030 vorschlagen will. Der neue regulatorische Rahmen aus Brüssel – so viel steht schon fest – soll dafür sorgen, dass das E-Auto endgültig durchgesetzt und der Verbrenner zum Auslaufmodell wird. Doch nun läuten Wissenschaftler die Alarmglocke: Sie weist auf einen aus ihrer Sicht gravierenden Rechenfehler in den EU-Szenarien zur Betrachtung des CO2-Ausstoßes für die Bereitstellung von elektrischer Energie hin. Demnach seien die realen CO2-Emissionen der Stromproduktion im Jahr 2030 etwa für Deutschland mehr als doppelt so hoch wie bislang angenommen. Die bisherige Betrachtungsweise, wonach das batterieelektrische Auto am klimaschonendsten unterwegs ist, könnte damit ins Wanken geraten, so die Argumentation der Wissenschaftler.