Die Schüler sollen nicht alleine kämpfen müssen: Verschiedene Backnanger Gruppen wollen der Fridays for Future-Bewegung den Rücken stärken.

Leserredaktion : Kathrin Zinser (zin)

Backnang - Für Dieter Schäfer sind die Fridays for Future-Demonstrationen der Schüler ein „Ruf aus der Zukunft. Die Gegenwart sollte zeigen, dass sie es verstanden hat“, sagt der ehemalige Mathematik- und Physiklehrer und Vorstand der Energiegenossenschaft Murrhardt. Deshalb hat er zusammen mit einigen Mitstreitern die Initiative „Klimaschutz – Unser Thema Nummer 1“ gegründet.

 

„Wir wollen zeigen, dass hinter der Fridays for Future-Bewegung nicht nur Schüler stehen“, erklärt Armin Holp, der lange Zeit in der Jugendarbeit tätig war und inzwischen hauptberuflich ein Online-Portal für nachhaltiges Reisen betreibt. Es sei wichtig, das Thema Klimaschutz in der Mitte der Gesellschaft zu platzieren. Um das zu erreichen, will die Initiative künftig unter anderem Veranstaltungen organisieren. Dafür hat sie neben Einzelpersonen bereits einige Backnanger Gruppen und Vereine mit ins Boot geholt – darunter mehrere Jugendeinrichtungen, den ADFC, Naturschutzverbände, Kirchengemeinden, den Schwäbischen Albverein und Parents for Future Rems-Murr.

Noch steht die Initiative am Anfang

„Jeder hat so seine Schwerpunkte, aber wir können uns austauschen und gegenseitig stützen. Da braucht nicht jeder das Rad neu erfinden“, sagt Silke Müller-Zimmermann, eine gelernte Kinderkrankenschwester und Bauingenieurin, die sich im Klimaschutz engagiert. „Wir schauen, was wir an Synergien bilden können, momentan stehen wir noch ganz am Anfang“, erklärt Armin Holp. Der Initiative geht es auch darum, politischen Druck auszuüben. „Man könnte viel mehr für den Klimaschutz tun, wenn die Politik nicht auf der Bremse stünde“, konstatiert Dieter Schäfer.

Er ist davon überzeugt, dass beispielsweise die Energiepolitik vor Ort – gemeinsam mit den Bürgern – gestaltet werden muss. Um hier Fortschritte zu erzielen, bräuchten Politiker, die sich für den Klimaschutz einsetzen, einen starken Rückhalt in der Bevölkerung – und müssten immer wieder an ihre Versprechen erinnert werden, sagen die Gründer der Initiative. Auch dazu wollen sie in Zukunft einen Beitrag leisten.

Positive Veränderungen gibt es

Fridays for Future sei von all dem hellauf begeistert, sagt Holp. „Man muss respektieren, dass die Schüler den Stein ins Rollen gebracht haben. Wir wollen ihnen nicht reinreden“, betont Schäfer. Aber es sei wichtig, dass die jungen Leute nicht nur Hass abkriegen. Schließlich gibt es viele Menschen, die Klimaschutz als unnötig abtun. „Es ist immer einfacher, gegen etwas zu sein, als etwas zu tun“, sagt Silke Müller-Zimmermann. „Aber das Klima kann uns nicht egal sein.“

Schon mit kleinen Maßnahmen könne man etwas verändern. Und solche positiven Veränderungen sehen die Gründer der Initiative bereits – etwa darin, dass Leute häufiger als früher das Fahrrad nutzen, berichten sie. Deshalb hoffen sie, noch mehr Menschen für den Klimaschutz gewinnen zu können. „Aufgeben ist das Letzte“, meint Schäfer.