Der Fahrplan zur Abschaltung von Kraftwerken bringt Wissenschaftler und Umweltbewegung in Rage. Sie fühlen sich von der Regierung betrogen und über den Tisch gezogen. Es geht um ein zentrales Projekt der Groko – und um die Befriedung eines gesellschaftlichen Großkonflikts.

Berlin - Knapp ein Jahr ist es her, dass die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission Vorschläge für einen schrittweisen Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung präsentierte. Sie sollten die Grundlage bilden für einen klimafreundlichen Umbau des Stromsystems, den Strukturwandel in den Braunkohlerevieren sowie für die Befriedung eines gesellschaftlichen Großkonflikts, der seit Jahrzehnten tobt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nahm die Empfehlungen ehedem wohlwollend entgegen, die Hoffnungen auf eine exakte Umsetzung waren groß.