Normalerweise sind Krankenhäuser nicht für kulinarischen Hochgenuss bekannt. Zumindest die Betriebskantine des Ludwigsburger Klinikums erhielt nun aber eine Auszeichnung.

Volontäre: Maximilian Kroh (kro)

Zwischen 250 und 300 Gerichte gibt die Kantine des RKH Klinikum Ludwigsburg jeden Tag an ihre Mitarbeiter heraus. Dabei setzt das RKH auf regionale Produkte und wurde dafür nun belohnt. Der baden-württembergische Landesminister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, verlieh der Kantine am Mittwoch das Zertifikat „Schmeck den Süden – Genuss außer Haus“.

 

„Es ist eine große Wertschätzung für die Mitarbeiter“, sagte Kai Schreiner, Abteilungsleiter Gastronomie am RKH. „Die Zertifizierung werten wir noch mal als ein offizielles Dankeschön, die Mitarbeiter sehen dadurch den Lohn ihrer Arbeit.“ Der Standort Ludwigsburg dient dem RKH dabei als Pilotprojekt für das Zertifikat, mittelfristig soll die Vorgehensweise auch auf die anderen Betriebskantinen ausgeweitet werden. Und auch die Patienten sollen dann davon profitieren.

Um Stufe eins der Auszeichnung zu erhalten, muss ein Betriebsrestaurant täglich mindestens zwei regionale Komponenten anbieten, in der Zeit vom Beginn der Spargelsaison in Baden-Württemberg bis zum Martinitag sind es sogar drei. Den Aufwand erhöhe regionales Kochen, so Schreiner, vor allem im administrativen Bereich. Die Produktlieferanten müssten sorgfältig ausgewählt werden, Schwierigkeiten gebe es zuweilen auch bei der Verfügbarkeit der Produkte: „Nicht jeder Bauer kann uns in dem Maße beliefern, wie wir das brauchen.“

Peter Hauk zollte dem RKH bei der Verleihung des Zertifikats „Respekt“ dafür, dass das Klinikum den Fokus auf Regionalität lege. Er verwies darauf, dass die Landeskantinen ab Mitte des Jahres zum Kochen mit regionalen Produkten verpflichtet werden sollen. „Die müssen es, sie tun es. Das ist umso beeindruckender“, sagte der Minister. Trotz des Zertifikats habe das Klinikum weiter Luft nach oben – zum Beispiel in der Patientenversorgung. „Gutes Essen mit regionalen Produkten kann die Verbindung zwischen Krankenhaus und Patienten stärken.“