Die 20. Strafkammer wird aufgefordert, den Chef der in Stuttgart behandelten Kriegsversehrten anzurufen. Erstmals meldete sich der seit mehr als zwei Jahren in Haft sitzende Beschuldigte über seinen Anwalt zu Wort.

Stuttgart - Der seit mehr als 28 Monaten in Untersuchungshaft sitzende Patiententreuer hat in den vergangenen 44 Verhandlungstagen vor dem Landgericht Stuttgart häufig den Kopf geschüttelt. Mehrfach schien ihm der Kragen zu platzen, wenn ihn Zeugen im Zusammenhang mit den Betrugs- und Untreuevorwürfen bei der Abrechnung der Kosten für Betreuung und Behandlung von 371 libyschen Kriegsversehrten im Klinikum Stuttgart belasteten oder sich nicht korrekt zu erinnern vermochten. Am Donnerstag hat er sich nun erstmals eingelassen, doch nicht er selbst sprach, sondern sein Rechtsanwalt Martin Stirnweiss.