Das Knorr-Werk in Heilbronn hat Tradition, doch es droht die Schließung. Jüngst war von einem „radikalen Umbau“ und „großen Kostenproblemen“ die Rede. Der Betriebsrat schlägt Alarm.

Heilbronn - Angesichts einer befürchteten Schließung der traditionsreichen Knorr-Fabrik in Heilbronn hofft der Betriebsrat auf ein Einlenken der Konzernleitung. Der niederländisch-britische Konsumgüterkonzern Unilever, zu der die Marke Knorr gehört, hatte am Montag verkündet, dass in Heilbronn ein „radikaler Umbau“ nötig sei, um auf „große Kostenprobleme“ zu reagieren.

 

Der Betriebsratschef des Knorr-Standortes, Thilo Fischer, sagte am Dienstag auf Anfrage: „Heilbronn ist Knorr-Gründungsstandort. Für die Stadt Heilbronn und die Region wäre ein Aus unseres Werks ein enormer Rückschlag.“

Knorr ist für Gewürzmischungen und Tütensuppen bekannt. Das Unilever-Management hatte bei einer Beschäftigtenversammlung nach Angaben eines Unternehmenssprechers klargemacht, dass ein Stellenabbau auf keinen Fall auszuschließen sei.

Unternehmen will Wogen glätten

Das Unternehmen wies Berichte zurück, wonach konkret von einer Schließung des Werks die Rede gewesen sei. Betriebsratschef Fischer sagte indes, Unilever-Produktionschef Marc Engel habe deutlich gemacht, dass er aktuell kaum eine Zukunftschance für das Werk sehe. Es sei durchaus von einer „sukzessiven Schließung“ die Rede gewesen.

Fischer sagte weiter, um das Werk in Heilbronn zu erhalten, müssten aus seiner Sicht Produktionsteile zurückgeholt werden, die bisher anderweitig vergeben seien. So könne das Werk seine Auslastung steigern und wesentlich kostengünstiger produzieren.

Unternehmensangaben zufolge arbeiten in Heilbronn im Werk und im Lager rund 570 Menschen. Betriebsratschef Fischer sprach von knapp 700 Mitarbeitern, die insgesamt am Standort beschäftigt seien.