Selbst wenn derzeit kaum Speiseöl in den Regalen der Supermärkte steht, ist das kein Grund zum Verzweifeln. Zum Braten und Kochen eignen sich nämlich auch viele andere Produkte. Eine Auswahl stellen wir hier vor.

Volontäre: Laureta Nrecaj (nre)

In vielen Supermärkten finden die Menschen derzeit kaum Speiseöl, auch bedingt durch den Ukraine-Krieg. Doch besonders Raps- sowie Sonnenblumenöl werden am häufigsten zum Kochen und Braten verwendet. Doch es gibt Alternativen.

 

Was bei Ersatzprodukten zu beachten ist

Raps- und Sonnenblumenöl sind deshalb so beliebt beim Braten, weil sie einen hohen Rauchpunkt haben. So kommt es erst bei höheren Temperaturen zu einer deutlich sichtbaren Rauchentwicklung. Zudem weisen sie einen schwachen Eigengeschmack auf und sind verhältnismäßig günstig.

Grundsätzlich verhalten sich Fette sowie Öle je nach Sorte und Herstellungsverfahren verschieden und haben unterschiedliche Geschmacksnuancen. So sind nicht alle Ersatzprodukte für jedes Gericht gut geeignet. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Ersatz hohen Temperaturen ausgesetzt werden kann. Denn beim Braten entsteht in der Pfanne schnell eine Hitze, der viele Pflanzenöle nicht standhalten. Unangenehme Gerüche können die Folge sein. Gesunde mehrfach ungesättigte Fettsäuren und wertvolle Vitamine werden außerdem zerstört. Und Achtung: Es könnten sogar gesundheitsgefährdende Stoffe entstehen.

Geeignete Alternativen zum Speiseöl

Butter ist eine gute Alternative. Doch ihr Rauchpunkt liegt bei 175 Grad Celsius. Im Vergleich zum Speiseöl, ist das deutlich niedriger. Deshalb sollte man Butter eher zum Dünsten verwenden, weniger zum Braten. Denn beim Braten mit Butter können wichtige Bestandteile, wie Milchzucker und Eiweiß, leicht anbrennen.

Auch Margarine kann man verwenden. Doch ähnlich wie Butter ist diese ebenfalls nur beim Kochen mit niedrigeren Temperaturen (bis 160 Grad Celsius) zu empfehlen. Außerdem spritzt sie schnell.

Butterschmalz bietet sich ebenfalls als Alternative an. Es besteht fast nur aus reinem Butterfett. Es kann einer Hitze von bis zu 170 Grad Celsius standhalten, bei höheren Temperaturen fängt das Fett aber an zu verbrennen.

Ghee zählt zu den wichtigsten Speisefetten der indischen und pakistanischen Küche. Das ist ein geklärtes Fett, das aus Butter gewonnen wird. Es kann hohen Temperaturen bis zu 205 Grad Celsius ausgesetzt werden. Somit eignet es sich gut für das Braten und Frittieren.

Zum Backen eignen sich Butter und Margarine genauso gut wie Butterschmalz oder Ghee.

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Auch Kokosfett oder Kokosöl bieten einen Ersatz zum Speiseöl. Da der Rauchpunkt hier zwischen 185 und 205 Grad Celsius liegt, kann man sie gut zum Braten verwenden. Beim Backen kann man das Fett ebenfalls einsetzen. Allerdings sollte man laut Verbraucherzentralen eher sparsam damit umgehen. Denn die Transportwege seien zu lang und im Vergleich zu anderen Ölen sind diese teurer. Kokosfett und -öl können auch einen starken Eigengeschmack haben. In Maßen eignen sie sich aber gut für asiatische Gerichte.

Eine Alternative, die zwar ungewöhnlich klingt, aber auch funktioniert: Mineralwasser. Dieses gibt man in eine erhitzte, beschichtete Pfanne. Es sollte nicht mehr Wasser genommen werden, als man auch Öl verwenden würde. Die Kohlensäure ist dabei wichtig, denn mit Leitungswasser oder stillem Mineralwasser lässt sich das Fett beim Braten nicht ersetzen. Sobald es aufschäumt, kann man Gemüse, Fisch oder Fleisch rein legen. Das Essen sollte gut gewürzt sein, da Fett als Geschmacksträger fehlt. Außerdem muss man immer etwas Flüssigkeit nachgießen, wenn das Wasser fast verdampft ist.