Die ruhenden Rolltreppen von Galeria Karstadt Kaufhof seien nicht defekt, heißt es. Der Grund für die Abschaltung in der Filiale an der Königstraße ist ein anderer, sagt das Unternehmen.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

„Diese Rolltreppe ist nicht defekt“, steht in fett gedruckten Buchstaben auf Schildern vor den ruhenden Rolltreppen. Stattdessen trage die Abschaltung „zum Klimaschutz und zur Senkung des Energieverbrauchs“ bei, werden Kundinnen und Kunden informiert. Seit einiger Zeit sind in der Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof an der Königstraße 6 in Stuttgart einzelne Rolltreppen außer Betrieb. Besucher werden dazu aufgerufen, eine andere Rolltreppe oder einen Fahrstuhl zu nutzen.

 

Im Herbst 2022 Insolvenz angemeldet

Vonseiten des Unternehmens will man sich nicht dazu äußern, ob in allen Filialen Rolltreppen abgeschaltet wurden und ob weitere Maßnahmen ergriffen werden, um Energie zu sparen und etwas für den Klimaschutz zu tun. In einer schriftlichen Stellungnahme aus der Unternehmenskommunikation heißt es nur: „In der aktuellen Versorgungslage und der anhaltenden Klimadiskussion muss jedes Unternehmen und jeder Privathaushalt in Deutschland mit seinen Energieressourcen sinnvoll umgehen. Da ist Galeria keine Ausnahme.“ Trotzdem würde den Kundinnen und Kunden „ein tolles Einkaufserlebnis ermöglicht“, zugleich würden diese auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie einzahlen, heißt es.

Ende Oktober 2022 hatte Galeria Karstadt Kaufhof Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Anfang Januar wurde dann mitgeteilt, dass weniger Filialen schließen müssten als zunächst erwartet worden war. Der Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hatte im Herbst angekündigt, dass nur ein harter Kern an Kaufhäusern übrig bleiben werde. Zuletzt hatte der Gesamtbetriebsrat gewarnt, bis zu 90 der 131 Filialen seien von der Schließung bedroht.