Vom Handy bis zum T-Shirt: Vieles, was wir nutzen, wird industriell hergestellt. Im Discover Industry Truck können Schüler der Körschtalschule und des Paracelsus-Gymnasiums an fünf Stationen Technik anfassen.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Plieningen - Der 3-D-Scanner hat es den Schülern besonders angetan: mit dem Lesegerät können sie die Köpfe ihrer Mitschüler aus jedem Blickwinkel „abscannen“. Das Ergebnis ist direkt auf dem Bildschirm zu erkennen. „Ich finde es spannend, wie so etwas funktioniert“, sagt Aleksandra Weremko, die die neunte Klasse der Körschtalschule besucht. „Ich möchte beruflich eher nichts mit Technik machen, aber es macht Spaß, das mal auszuprobieren“, sagt ihre Klassenkameradin Ajshe Krasniqi.

 

Um das Ausprobieren, das Anfassen geht es den Verantwortlichen von Discover Industry. Sie haben einen riesigen Lkw mit fünf verschiedenen Stationen ausgestattet, an denen Schüler die Welt der Technik und der Industrie erleben können. „Wir fahren mit dem Truck zu verschiedenen Schulen in ganz Baden-Württemberg und zeigen den Schülern, was Industrie eigentlich bedeutet und wie vielfältig die Möglichkeiten auch in der Berufswahl sind“, sagt Nikolaus Bauer, einer der wissenschaftlichen Mitarbeiter des Discover-Industry-Teams. „Wir möchten den Schülern etwas über Technik und Naturwissenschaften beibringen“, ergänzt sein Kollege Peter Hörtz.

Indem Jugendliche so früh wie möglich an Technik und Industrie herangeführt werden, möchte die Initiatorin des Programms, die Baden-Württemberg Stiftung, dem Fachkräftemangel im technischen Bereich entgegenwirken. Der Discover Industry Truck ist eine Kooperation der Stiftung mit der Bundesagentur für Arbeit und der Südwestmetall im Rahmen des Programms „Coaching4future“.

Fast alles, was wir nutzen, wird industriell hergestellt

Am Donnerstag war der zweistöckige Lkw zu Besuch auf dem Lehrerparkplatz der Körschtalschule. Doch bevor die Neuntklässler der Körschtalschule und die Zehntklässler des Paracelsus-Gymnasiums (PGH) die fünf Stationen des Trucks selbst ausprobieren können, bekommen sie von Bauer und Hörtz einen Überblick über die Geschichte der Industrie und deren Bedeutung.

„So ziemlich alles, was ihr nutzt, wird industriell hergestellt, von euren Handys bis zu eurer Kleidung“, sagt Bauer. Die Kommunikation zwischen den Produkten und den Maschinen, die sie herstellen, ist ein Aspekt der „Industrie 4.0“, der Industrie der Zukunft.

Neben dem 3-D-Scanner an der Station Konstruktion und Design können die Schüler sich noch in den Bereichen Versuch und Optimierung, Robotik, Intelligente Produktion und Logistik ausprobieren. Unter anderem können sie einem Roboterarm Befehle geben, damit dieser eine bestimmte Strecke so schnell wie möglich abfährt. Geben die Schüler etwas falsch ein, schüttelt der Roboter seinen „Kopf“.

„Es ist eine Herausforderung, den richtigen Weg zu finden“, sagt Michael Schinn. „Ich finde die Stationen sehr interessant, obwohl ich später nichts im technischen Bereich machen möchte“, sagt der Zehntklässler. Sein Klassenkamerad Alec Bibulovic könnte sich vorstellen, im ingenieurwissenschaftlichen Bereich tätig zu sein, „oder in der Medizin“. „Ich finde es cool zu sehen, wie Geräte miteinander kommunizieren und was in der Industrie alles gemacht wird“, sagt der Schüler vom PGH.