Das Naturschutzgebiet am Kohlberger Hausberg besteht seit 25 Jahren. Das Offenlandbiotop ist ein wichtiger Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten.

Kohlberg - Dem Schwarzfleckigen Ameisenbläuling, der Blauflügeligen Ödlandschrecke und zahlreichen weiteren seltenen Insektenarten bietet die Landschaft am Jusi ein Refugium. Auch Pflanzenarten wie Türkenbundlilien und Orchideen wie Stattliches Knabenkraut, Rotes und Weißes Waldvögelein sind hier heimisch. Der Kohlberger Hausberg mit seinen kahlen Flanken ist vor 25 Jahren vom Land Baden-Württemberg zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Zum Jubiläum zieht das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) nun eine überaus positive Bilanz.

 

Schafe und Ziegen sind natürliche „Rasenmäher“

In der jüngeren Vergangenheit seien vor allem der Gehölzaufwuchs auf den Halbtrockenrasen zu einem Problem geworden. Große Anstrengungen seien nötig gewesen, um die vielerorts mit Büschen und Bäumen zugewachsenen und teils sehr steilen Hänge wieder freizubekommen. Doch genau dies sei für die Erhaltung der biologischen Vielfalt von herausragender Bedeutung. Denn nur durch die Erhaltung und Wiederausdehnung kurzrasig offener Magerrasen könne sichergestellt werden, dass dort seltene Arten überleben. Für die Pflege der Offenlandbiotope setzt die Naturschutzverwaltung verstärkt auf Schaf- und Ziegenbeweidung. Mit Erfolg: die geländetauglichen tierischen Rasenmäher fressen das Gras ab und beugen so erneuter Verbuschung vor. Ziegen knabbern zudem auch Gehölze ab.

Um die Flächen effektiv offen zu halten oder wieder zu öffnen, müsse jedoch zusätzlich von Hand und mit Maschineneinsatz gepflegt werden. Der Landschaftspflegetrupp des RP und des Schwäbischen Albvereins, Helfer der Ortsgruppe Kohlberg vom Albverein sowie viele weitere Beteiligte arbeiten am Jusi Hand in Hand.

Schutzgebiet dient auch der Naherholung für Menschen

Der ehemalige Vulkanschlot ist ein Schutzgebiet, das Menschen gerne zur Naherholung aufsuchen. Zwar blühen um diese Jahreszeit keine Pflanzen, und die meisten Tiere halten Winterruhe, aber ein paar verblühte Disteln, der Thymian oder die Dornige Hauhechel lassen sich sehen. Diese Pflanzen werden von den Schafen nicht gefressen, da sie dornig sind oder ihnen nicht schmecken. An die Halbtrockenrasen grenzt ein naturnaher Laubwald an, der ebenfalls zum Jusi gehört, der mit mehr als einem Kilometer Durchmesser der größte herausgewitterte Vulkanschlot am Albrand ist.