Keine Fanfaren, kein berittener Bote in Gala-Uniform – lediglich 140 Twitter-Zeichen: Am Montag wird bekannt, dass Prinz William und Kate ihr zweites Kind erwarten. Die Freude im Netz ist riesig.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Stuttgart - Das ist eine Nachricht, die jeden Royalisten elektrisiert: Prinz William und sein Frau Catherine erwarten ein zweites Kind! Das teilte der Kensington-Palast am Montag über Twitter mit.

 

Nun kann man sich über die etwas krude Art der Nachrichtenübermittlung seine Gedanken machen. Keine Fanfaren, kein berittener Bote in Gala-Uniform – lediglich 140 Twitter-Zeichen. Aber so sind sie eben, die modernen Zeiten, die nun auch bei Königs Einzug gehalten haben.

Dann meldete sich aber doch noch ein Sprecher des Königshauses offiziell zu Wort. Der Herzog und die Herzogin von Cambridge seien hoch erfreut, die Nachricht bekanntzugeben, sagte er. Queen Elizabeth II., die 88 Jahre alte Großmutter von William, und andere Mitglieder der Windsors seien entzückt. Auch Großbritanniens Premier David Cameron gratulierte.

Baby George - ein Garant für die Beliebtheit der Royals

Das läuft nun sehr routiniert ab – schließlich hat man bereits Übung im Verkünden froher Botschaften. Wir erinnern uns an die Nachricht von der Geburt des kleinen Baby George am 22. Juli 2013. Damals setzte man nicht auf Twitter sondern noch auf Altbewährtes. Eine königliche Note wurde auf einer schicken Staffelei vor dem Palast aufgestellt. Auch die Taufe von Prinz George Alexander Louis of Cambridge, wie Baby George offiziell heißt, war ein pompöses Weltereignis. Die stolze Uroma Königin Elizabeth II. hatte auch allen Grund, das Ereignis zu zelebrieren, denn der kleine Wonneproppen hat die Beliebtheit des britischen Königshauses und der Monarchie im Allgemeinen in ungeahnte Höhen getrieben.

Auch die Ankündigung des neuen Nachwuchses löste im Internet einen wahren Begeisterungssturm aus. Der Tweet von einem gewissen AABS bringt die Euphorie sehr gut auf den Punkt:

Und Charles Wood ist einfach nur froh über die gute Nachricht zwischen all den Katastrophenmeldungen aus aller Welt: A bit of cheerful news at last and we certainly need it these days. Natürlich ist diese Neuigkeit auch das Top-Thema in der britischen Presse. Der „Guardian“ reagiert – wie gewohnt – mit britischem Understatement und der üblichen Zurückhaltung gegenüber dem Königshaus. Die dezent gestaltete Schlagzeile lautet: Royal baby: Kate and William are expecting their second child.

Die „Sun“, die Krawallmacher auf der Insel, schreien die Neuigkeit in großen Buchstaben ihren Lesern entgegen.

Wieder plagt die werdende Mutter Übelkeit

Offensichtlich hat das Königshaus aus den Fehlern bei der Geburt von Baby George etwas gelernt und will dieses Mal rechtzeitig dem Spekulations-Wirrwarr vorbeugen. Die erste Schwangerschaft Kates war Anfang Dezember 2012 bekanntgeworden, nachdem die Herzogin wegen schwerer Übelkeit ins Krankenhaus musste. Damals überschlugen sich die Nachrichten, sogar von einer geheimnisvollen Krankheit der Herzogin war die Rede. Dieses Mal erklärte ein Sprecher des Königshauses deshalb frühzeitig, wie bei der ersten Schwangerschaft leide Kate wieder an morgendlicher Übelkeit. Sie werde von Ärzten zu Hause im Kensington Palace behandelt. Einen ursprünglich für Montag geplanten Termin in Oxford konnte sie nicht wahrnehmen.

Die Hände reiben werden sich angesichts der frohen Botschaft nicht nur alle Königsanhänger, sondern auch die Buchmacher. Bei den Wettbüros in Großbritannien werden bereits Wetten auf das Geschlecht, die Haarfarbe, den Namen und vieles mehr angenommen.