Ein nachlässiger Umgang Wasser macht unsere Kolumnistin fassungslos. Und vieles andere auch. Ihre Prognose: Wenn wir weiterhin so leben, als gäbe es kein Morgen, dann wird dieses Morgen weitaus ungemütlicher ausfallen als alle ungemütlichen Maßnahmen jetzt.

Im Herbst 1986 lauschte ich in Heidelberg einem Vortrag über den drohenden Klimawandel. Die Schreckensszenarien, die der Redner heraufbeschwor, fand ich als junge Studentin äußerst beunruhigend. Damals war von den Veränderungen kaum etwas zu spüren, und die wenigsten Menschen setzten sich mit dem Thema auseinander. Nun schreiben wir das Jahr 2022 und erleben eine Hitzephase, die als heißester Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung Rekorde schreiben könnte. Niemand kann behaupten, dass dies überraschend kommt. Wir haben Jahrzehnte Zeit gehabt, um gegenzusteuern, doch es ist nicht viel passiert. Der Mensch ist von Natur aus träge und hat es gern gemütlich. Deswegen wählt er auch lieber Politiker, die ihm das Leben angenehm machen.