Egal ob Springreiten, Dressur oder Vielseitigkeit: Für Pferdesport braucht man nicht unbedingt ein echtes Pferd. Klingt komisch? Die 12-jährige Arwen beweist es beim Hobby Horsing.

Kinderzeitung: Maresa Stölting (mst)

Schon mal von Hobby Horsing gehört? Als Außenstehender würde man es als Spring- und Dressurreiten auf einem Steckenpferd beschreiben. Die 12-Jährige Arwen aus Stuttgart hat im vergangenen Jahr ihren eigenen Hobby Horsing Club gegründet. Im Gespräch mit Maresa Stölting von der Stuttgarter Kinderzeitung erzählt sie von ihrem ungewöhnlichen Hobby.

 

Hallo Arwen, was ist Hobby Horsing eigentlich?

Das Grundziel ist, dass du so gut wie möglich wie möglich die Bewegungen vom echten Pferd mit den Beinen nachmachst. Du kannst zum Beispiel eine Dressur oder Springreiten anschauen und dann versuchst du, dich auch so zu bewegen. Man kann sich auch eine Kür im Kopf ausdenken. Die übt man dann und wählt Musik dazu aus. Dressur, Springreiten, Vielseitigkeit, Western – das geht alles auch mit dem Hobby Horse. Nur Voltigieren geht nicht (lacht).

Was unterscheidet ein Steckenpferd von einem Hobby Horse?

Steckenpferde sind oft aus einer Socke. Manchmal haben sie noch so einen Stecken an der Seite des Pferdekopfes, zum Festhalten. Der Stock ist meistens länger, schwerer und aus Holz. Der Kopf eines Hobby Horses ist dagegen immer aus Stoff genäht und gefüllt. Der Stock ist nicht allzu lang, damit man nicht die Stange beim Hindernis herunterreißt.

Wie bist du zu diesem Hobby gekommen?

Eine alte Strumpfhose von mir hatte ein Loch. Da habe ich sie zerschnitten und zusammen mit einem Besenstil Vyctor daraus gemacht, mein erstes Hobby Horse. Er ist ein Isländer. Dann hat Mama im Internet Hobby Horsing entdeckt und mir gezeigt. Letztes Jahr habe ich mir mein erstes Hobby Horse gewünscht, die Fraya, das ist mein Dressurpferd. Sie ist sehr lieb und lässt alles mit sich machen. Zu Weihnachten habe ich Rubin Royal bekommen. Der ist noch ein bisschen jünger und deswegen sehr stark – ich habe mir für jedes Pferd einen Charakter überlegt.

Und wieso hast du einen eigenen Club gegründet?

Ich dachte, es wäre doch schön, wenn ich noch andere hätte, die das mit mir machen. Also habe ich ein Plakat gemacht und aufgehängt. Dann haben mich Leute angeschrieben. Beatrice war die allererste. Da habe ich mich sehr gefreut. Mittlerweile sind wir mehr als zehn Mädchen.

Gab es schon mal blöde Kommentare, wenn du auf dem Hobby Horse unterwegs warst?

Einmal hat mich jemand – warum auch immer – gefragt ob ich ein Einhorn bin. „Ja – sieht man doch“ habe ich gesagt und mir mit der Hand ein „Horn“ an den Kopf gehalten. Früher war mir das ein bisschen peinlich, aber heute mache ich einen witzigen Spruch draus.

>> Keinen Familien-Newsletter mehr verpassen – hier geht es zur Anmeldung

Maresa Stölting ist die Leiterin der Stuttgarter Kinderzeitung und der Stuttgarter Kindernachrichten. Das 24-seitige Magazin erklärt Kindern die Welt und kommt jeden Freitag druckfrisch zu Ihnen nach Hause. Probeabo bestellen!