Die alte Jungfer SPD wollte keusch bleiben. Nun hat sie sich mit der Wahl ihrer Chefs doch befleckt, meint unsere Kolumnistin Sibylle Krause-Burger.

Stuttgart - Ach, hätten wir doch einen Sebastian Kurz. Oder einen Emmanuel Macron. Auch mit Justin Trudeau wären wir schon gut bedient. Aber nach Adenauer und Brandt, nach Schmidt, Kohl und Schröder bleibt uns heute nur die müde Merkel und ihre Saarland-Riege mit Peter Altmaier, dem gutwilligen, aber oft hilflos wirkenden Mutti-Söhnchen, mit AKK, die noch werden muss, was sie sein soll und schließlich mit Heiko Maas, einem Außenminister, der – wider jeden diplomatischen Comment – von Ankara aus die Altfeindin Annegret anstänkert. Im Angesicht all dessen möchte man auf die Knie sinken und zumindest um einen neuen Genscher bitten.