Nach Stephen Townsend übernimmt der erste afroamerikanische Vier-Sterne-Marine Michael Langley das Kommando in Stuttgart.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Wahrscheinlich hat kein Kommandeur von Africom seinen Abgang so zeitig im Blick wie Stephen J. Townsend. Schon kurz nach der Amtseinführung vor drei Jahren erklärte der US-General, die nächste Feier dieser Art solle doch bitte auch am Sitz des United States Africa Command in Stuttgart-Möhringen stattfinden, und nicht wie bis dato üblich in der Zentrale des europäischen Kommandos Eucom.

 

Europas Sicherheit beginnt in Afrika

Nun war es also so weit. Der Heeresgeneral Townsend übergab das Kommando an Michael Langley, den ersten afroamerikanischen Viersternegeneral in der Geschichte des US Marine Corps. An Prominenz aus der Heimat fehlt es zu solchen Anlässen selten, dieses Mal hatten sowohl Verteidigungsminister Lloyd Austin als auch Generalinspekteur Mark Milley den Weg in die Sporthalle gefunden, die so heruntergekühlt war, als habe man schnell eine Lieferung heimisches Frackinggas verbrauchen müssen.

Austin erklärte dabei, dass sowohl die Sicherheit Europas als auch die der Vereinigten Staaten untrennbar mit dem Schicksal Afrikas verbunden seien. Eine Meinung, der sich der scheidende Kommandant nur anschließen konnte: „Ein paar Dollar und ein paar Soldaten können dort vor Ort vieles erreichen – und wir können uns das leisten.“

Terrorismus wird immer gefährlicher

Austin verwies auf die Masse an Herausforderungen von Corona bis hin zum Terrorismus in seinen unterschiedlichen Ausgestaltungen, die es zu bekämpfen gelte, um den afrikanischen Partnern zu Frieden und Sicherheit zu verhelfen. Townsend erklärte, dass die Herausforderungen nahezu täglich zunehmen, allerdings nicht die dafür bereit gestellten Mittel. Erst vor wenigen Tagen hatte der scheidende General in einem Gespräch mit unserer Zeitung zudem erklärt, dass die Terrormiliz Al-Schabaab in Somalia, Al-Kaida und der sogenannte Islamische Staat zu den größten Problemen Afrikas gehören. Allerdings: „Das größte Problem ist der Klimawandel“, so Townsend.