Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen und Trainer Magnus Andersson haben sich getrennt. Für unseren Redakteur Jürgen Frey war die Entscheidung nach der schwachen vergangenen Saison und den jüngsten Auftritten alternativlos.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Göppingen - Am Ende haben Frisch Auf Göppingen und Trainer Magnus Andersson in der Situation der Ausweglosigkeit gemeinsam die Reißleine gezogen. Das mag nach erst fünf Spieltagen für Außenstehende nach Aktionismus aussehen, die Kenner der Branche verwunderte an dem Trainerwechsel nur eines: dass es so lange gedauert hat. Spätestens nach der Derby-Pleite gegen den TVB 1898 Stuttgart war das Ende der Ära Andersson alternativlos. Schon die vergangene Bundesligasaison war ein einziges Trauerspiel. Es fehlte an einem Konzept, an einer modernen Spielphilosophie, an Überraschungsmomenten, an Leidenschaft. Im nun vierten Jahr unter dem Schweden reifte schnell die Erkenntnis: Statt sich mit einer verstärkten Mannschaft weiterzuentwickeln, schraubt sich Frisch Auf Göppingen in dieser Konstellation weiter systematisch nach unten.

 

Jetzt hoffen die grün-weißen Strategen auf die befreiende Wirkung des Trainerwechsels. Das kann sicher schnell zum Erfolg führen. Rolf Brack wäre ein top Fachmann. Damit dieser Traditionsclub mit all seinen Möglichkeiten aber sein Potenzial mittel- und langfristig abruft, nach oben klettert und sich unter den Top Sechs etabliert, bedarf es weiterer Veränderungen. Vor allem die Kaderplanung muss schlüssiger und vorausschauender erfolgen. Damit dies professionell und verantwortungsvoll begleitet wird, benötigt der Aufsichtsrat neue Impulse durch mehr Handball-Kompetenz – um als Korrektiv der neuen starken sportlichen Leitung auch mal die Stirn zu bieten.

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