Mehr Blitzer sind für die Stadtkasse gut. Ob sie mehr Sicherheit bringen, ist fraglich.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Bei genauerer Betrachtung hat die Mehrheit der Stadträte für eine naheliegende, aber nicht unbedingt für die beste Lösung gestimmt. Auch jene Redner, die für die Blitzer sind, haben eingeräumt, dass die nächtlichen Raser mit festen Anlagen kaum gebremst werden können. Sie treten woanders aufs Gaspedal. Und tagsüber sind in den Hauptachsen der City Tempoverstöße angesichts verstopfter Fahrbahnen ohnehin schwer möglich.

 

Deshalb dürfte sich wenig an der fatalen Verkehrssituation in der Innenstadt ändern, wenn dort die Blitzer in Betrieb sind. Nur dass dann der eine oder andere mehr zur Kasse gebeten wird. Denn selbst wenn der Oberbürgermeister beteuert, dass es nicht ums Abzocken geht: 150 000 Euro im Jahr will die Stadt durch die Radarfallen reinholen. Da rechnet sich dann auch eine zusätzliche halbe Stelle im Ordnungsamt.

Sicherheit ist subjektiv

Dieter Maurmaier von der FDP hat es gut auf den Punkt gebracht: Das Gefühl von Sicherheit ist subjektiv. Und so ist auch Birgit Widmaier von den Grünen zuzustimmen, die einen Blitzer in der Nähe des Freibads vermisst, dort wo viele Kinder sind.

Dabei wäre Klarheit möglich: Mit Displays hätte man seriös Gefahrenschwerpunkte ermitteln können. Stattdessen wird nun eine knappe halbe Million investiert, um in drei Jahren Gewinne zu machen. Für die Stadtkasse ist das gut. Ob es zu mehr Sicherheit führt, ist zumindest fraglich.