Keine Frage: Die MHP Riesen Ludwigsburg haben in der Basketball-Bundesliga und der Champions League einen Riesensaison hingelegt. Mehr geht fast nicht, auch wenn die Erwartungshaltung steigt.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ludwigsburg - Aus im Halbfinale – das gab es zuletzt 2007 und zeigt somit die Dimension des sportlichen Erfolgs der MHP Riesen Ludwigsburg. Der wird auch dadurch nicht geschmälert, dass das Aus im Halbfinale kurz und knapp in drei Spielen erfolgte und Trainer John Patrick eine unnötige „Schwalben“-Diskussion mit dem Gegner ausgelöst hat. Unterm Strich steht die sportlich erfolgreichste Saison des Bundesligisten, die garniert wurde mit dem Erreichen des Final Four in der Champions League, was die Ludwigsburger international zum besten Bundesligisten machte.

 

Zuschauerschnitt enttäuscht

Das ist wie im Märchen. Bei so viel Licht, hält sich Schatten in Grenzen. Das größte Problem dürfte sein, die Erwartungshaltung in realistische Bahnen zu lenken, zumal im Kader der nächste große Umbruch droht. Der nicht automatisch gelingen muss – frag nach bei Nachbar Ratiopharm Ulm, der als Vorjahreserster in dieser Saison sogar die Play-offs verpasst hat. Dazu kommt die Frage, wie lange John Patrick (Vertrag bis 2019) das Riesen-Spiel noch prägen soll, ein Wechsel auf dem Trainerposten wäre nach sechs Jahren eine kleine Metamorphose. Nicht zuletzt blieben die Zuschauerzahlen trotz aller Erfolge hinter der Kalkulation, was zeigt, dass die Bäume nicht in den Himmel schießen.

Der Vorsitzende Alexander Reil ist sich dessen bewusst, er weiß: aus Riesen können schnell mal Zwerge werden – auch im Ludwigsburger Basketball-Märchen.