Der Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen hat Trainer Velimir Petkovic beurlaubt. Nach mehr als neun Jahren Zusammenarbeit. Die Treue hat sich am Ende nicht bezahlt gemacht, meint StZ-Redakteur Joachim Klumpp.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Göppingen - Das Vabanquespiel von Frisch Auf Göppingen ist nicht aufgegangen. Gemeint sind damit nicht etwa Taktikexperimente des Handball-Bundesligisten, sondern die vor der Saison festgezurrte Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Velimir Petkovic – obwohl klar war, dass dessen Vertrag zum Saisonende auslaufen wird.

 

Eine Konstellation mit Risiko. Nach bisher mageren elf Punkten aus 16 Spielen war der Trainer nun nicht mehr zu halten. Zu groß ist plötzlich die Gefahr, dass der Traditionsverein in der zweiten Liga landet, das macht sich nicht gut in anstehenden Gesprächen mit Spielern und Sponsoren. Erfolge hin, Kontinuität her: Jetzt rächt es sich, dass der Trainervertrag ursprünglich sogar bis 2015 verlängert worden war.

Der Trend is not his friend – so hätte man in der Börsensprache gesagt. Denn die Abwärtsspirale hält schon seit mehr als zwei Jahren an, zwischendurch wurde sie lediglich durch die Erfolge im EHF-Pokal notdürftig übertüncht. Hinzu kommt die verfahrende Personalsituation, was am Beispiel Michael Kraus deutlich wird, dem Königstransfer im Sommer.

Doch der landete selbst unter seinem Mentor Petkovic zunehmend im Abseits, was verdeutlicht: Der neue Trainer Magnus Andersson übernimmt am 1. Juli 2014 keine intakte Mannschaft. Genau genommen beginnt die Zeitenwende in Göppingen deshalb schon am Samstag gegen Wetzlar. Ein Spiel mit Signalwirkung – über den 7. Dezember hinaus.