Ein starkes Signal für Stuttgart: Die hohen Investitionen zeigen, dass die Heimat von Porsche für die Mutter VW einen besonderen Stellenwert hat, meint StZ-Wirtschaftschefr Michael Heller.

Stuttgart - Das ist die Nachricht, auf die die Porsche-Mitarbeiter in Stuttgart lange gewartet haben. Das Unternehmen, das mittlerweile eine Tochter von Volkswagen ist, setzt auch auf den Standort Stuttgart und dokumentiert dies durch den Bau einer Fabrik für Achtzylindermotoren. Zudem wird ein Generalbebauungsplan für das Firmenareal in Zuffenhausen aufgestellt. Nur vordergründig sind die Investitionen angesichts des beeindruckenden Wachstumskurses von Porsche selbstverständlich. Das Unternehmen hätte als Teil eines global agierenden Konzerns durchaus viele andere Optionen gehabt.

 

Die Unruhe in Stuttgart ist nicht erst mit der Übernahme von Porsche durch Volkswagen aufgekommen. Seit unter dem früheren Chef Wendelin Wiedeking in Leipzig eine Fabrik für den Geländewagen Cayenne gebaut wurde, ist die Belegschaft am Stammsitz verunsichert. Porsche hat auf dem verkehrstechnisch günstig gelegenen Gelände in Sachsen fast unbegrenzte Erweiterungsmöglichkeiten. Es ist sozusagen das genaue Gegenteil der Situation in Stuttgart-Zuffenhausen, wo Porsche in alle Richtungen rasch an Grenzen stößt und noch dazu dem Umstand Rechnung tragen muss, dass unmittelbar angrenzend die ersten Wohnhäuser stehen.

VW ist es gleich nach Übernahme der Macht im Sommer 2009 gelungen, möglichen Vorbehalten zu begegnen. Rasch war die Rede davon, dass Porsche längst noch nicht alle Wachstumsmöglichkeiten ausgeschöpft hat. Die Entwicklung seither zeigt, dass dies keine leeren Worte waren. Besser hätte es für Porsche kaum laufen können. Nun bekennt sich Volkswagen nicht nur zu Porsche, sondern auch zu Stuttgart. Die Heimat des Sportwagenbauers hat offenbar einen besonderen Stellenwert für den Konzern – ein starkes Signal.