Gut gemacht, Donald Trump. Der umstrittene Präsidentschaftsbewerber sorgt dafür, dass die US-Verfassung zum Verkaufsschlager wird.

Washington - Es vergeht kein Tag ohne neue befremdliche Neuigkeiten aus dem Trump-Universum. Als am Dienstag bei einem Auftritt des republikanischen Präsidentschaftskandidaten in Ashburn im US-Staat Virginia ein Baby schrie, schien sich Trump zu freuen. „Was für ein Baby, ich liebe Babys“, rief er. Als das Baby später wieder schrie, blaffte er: „Ich habe nur Spaß gemacht, ihr könnt es rausschaffen.“ Und an die Mutter gerichtet: „Haben Sie wirklich geglaubt, ich würde es lieben, wenn ein Baby schreit, während ich spreche?“

 

Die Vorstellung, dass dieser Mann einmal die Befehlsgewalt haben könnte über Atomraketen, löst inzwischen weltweit Ängste aus. Doch jetzt sorgt Trump ausnahmsweise einmal für erfreuliche Nachrichten – zumindest indirekt. Nach der Anti-Trump-Rede von Khizr Khan beim Parteitag der Demokraten ist nämlich die amerikanische Verfassung, ein zentraler Text in der Geschichte der demokratischen Staatsidee, zum Verkaufsschlager geworden. Gleich zwei Taschenbuch-Ausgaben schafften es bei Amazon in den USA unter die Top zehn der Verkaufscharts.

Khan, Vater eines im Irak getöteten US-Soldaten, hatte Trump als Muslim und Amerikaner scharf für seine islamfeindlichen Äußerungen kritisiert. Am Ende seines Auftritts zog er eine Ausgabe der US-Verfassung aus der Jackentasche und empfahl sie Trump zu Lektüre. Der emotionale Auftritt hatte allerdings einen Schönheitsfehler. Khans Ausgabe der Verfassung wurde von einer konservativen Mormonengruppe herausgegeben und enthält jede Menge ultra-rechter Kommentare, wie mehrere US-Zeitungen berichteten.

Aber auch das passt irgendwie wieder zu Trump.