Bernd Wahler ist von VfB-Trainer Thomas Schneider überzeugt. Das ist verständlich – sollte sich aber ändern, wenn der VfB gegen Braunschweig nicht gewinnt und der Markt eine überzeugendere Nachfolgeregelung hergeben würde, kommentiert der StZ-Sportchef Peter Stolterfoht.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Wenn beim VfB alle so leidenschaftlich bei der Sache wären wie Bernd Wahler – der Verein befände sich jetzt bestimmt nicht in seiner kritischsten Phase seit dem Bundesligaabstieg im Jahr 1975. Wahler kämpft für seine Überzeugung und will sich nicht von seinem Stuttgarter Weg der Verjüngung und der Talentförderung abbringen lassen. Obwohl doch Woche für Woche mehr Hindernisse auftauchen.

 

Acht aufeinanderfolgenden Niederlagen zum Trotz ist der Clubchef immer noch von seinem jungen Trainer Thomas Schneider überzeugt – jedenfalls mehr als von Krassimir Balakov, über den die Führungsriege des Tabellen-15. intensiv diskutiert hat. In diesem speziellen Fall ist die Entscheidung für Schneider sehr verständlich. Das sollte sich aber ändern, wenn der VfB gegen Braunschweig nicht gewinnen sollte und der Trainermarkt eine etwas überzeugendere Nachfolgeregelung hergeben würde. Es wäre jedenfalls ein Fehler, wenn Bernd Wahler die Trainerfrage als beantwortet ansehen würde. Eine Überzeugung muss auch Grenzen haben, und diese wären mit einer erneuten Niederlage am Samstag gegen den Tabellenletzten überschritten.

Eines ist auch klar: unabhängig von der Trainerentscheidung und unabhängig von Abstieg oder Nichtabstieg – der Verein muss nach der Saison die wichtigste aller Fragen beantworten, und die lautet: Wie konnte der VfB in diese Situation geraten?