Der Antrag der Initiative schönes, attraktives Vaihingen (ISA) grenzt aus. Doch wer Kritik an den amerikanischen Streitkräften üben will, muss Kontakte pflegen und nicht verhindern.

Vaihingen - Natürlich ist es ein hehres Ziel, zumindest die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Was böte sich da besser an, als die Soldaten der Supermacht USA, die in Vaihingen stationiert sind, in den Fokus zu nehmen. Keine Frage, man muss sehr kritisch daraufschauen, wie der Weltpolizist mit seiner Macht umgeht. Zumal es für die Bespitzelung der Freunde nicht mal ansatzweise eine Entschuldigung gab. Das ist sehr unbefriedigend.

 

Doch das Thema hat bei einer Sitzung des Heimatrings nichts zu suchen. Der Nutzen eines solchen Vorstoßes geht gegen Null, der angerichtete Schaden ist weitaus größer, auch wenn die Mehrheit der Versammlungsteilnehmer den Antrag abgeschmettert hat. Da nützt auch der Versuch nichts, die Aussagen zu relativieren. Damit stößt man nicht nur die Menschen in Uniform, sondern auch all die anderen amerikanischen Zivilangestellten vor den Kopf. Gut, mag man einwenden, ein solcher Denkzettel führt vielleicht zum Nachdenken. Es ist aber eher zu befürchten, dass sich die Amerikaner in ihrem Stadtteil weiter einigeln und noch weniger den direkten Draht zu den Vaihingern suchen.

Doch eben diese Kontakte sind wichtig, um überhaupt Kritik üben zu können, denn das gehört eben auch zu einer Partner- oder gar Freundschaft. Seit dem 11. September 2001 haben sich viele Amerikaner eine Schneckenhaus-Mentalität zugelegt. Wer will, braucht die Patch Barracks gar nicht zu verlassen.

Da ist es auch ganz egal, wenn die ISA zu den Festen nicht einladen wollte. Es ist und bleibt eine Ausgrenzung. Und diesen Irrweg, der in eine Sackgasse führt, sollte man schleunigst wieder verlassen.