Laura Ludwig und Kira Walkenhorst haben im Beachvolleyball bei den Olympischen Spielen in Rio gewonnen. Und das auf höchst beeindruckende Art und Weise, kommentiert Jochen Klingovsky.

Rio de Janeiro - Einen besseren Ort, um Geschichte zu schreiben, hätten sich Laura Ludwig und Kira Walkenhorst nicht aussuchen. Ein Stadion direkt an der Copacabana, der Heimat des Beachvolleyballs. 12.000 fanatische Zuschauer. Das brasilianische Weltmeister-Duo als Gegner. Und das alles im Finale der Olympischen Spiele. Mehr geht nicht. Und schöner auch nicht – wenn man am Ende gewinnt. Laura Ludwig und Kira Walkenhorst haben gewonnen, auf höchst beeindruckende Art und Weise. 21:18 und 21:14 fegten sie Agatha und Barbara vom Feld. Als erste Europäerinnen haben Ludwig/Walkenhorst im Hexenkessel von Rio eine Olympia-Medaille gewonnen. Was für ein Gold-Coup!

 

Der alles andere als Zufall ist. Sondern hinter dem viel Arbeit steckt. Und eine kluge Strategie. Vor vier Jahren feierte Laura Ludwig auf der Tribüne in London, als Julius Brink und Jonas Reckermann Olympiasieger wurden. Und sie dachte sich: Das will ich auch schaffen. Sie tat sich mit Kira Walkenhorst zusammen, der überragenden Blockerin und Angriffsspielerin des olympischen Turniers. Und nachdem Brink/Reckermann verletzungsbedingt aufhören mussten, verpflichteten sie in Jürgen Wagner den Trainer und in Andreas Scheuerpflug den Manager des erfolgreichen Männer-Duos.

Immer besser in Form

Gemeinsam arbeiteten sie die Strategie Rio 2016 aus, die besser nicht hätte aufgehen können. Vor den Olympischen Spielen kamen die beiden Hamburgerinnen immer besser in Form, gewannen fünf Turniere, stiegen zur Nummer eins der Weltrangliste auf. Und bestätigen ihre Ausnahmestellung im Sand von Rio. Als einziges Team blieben sie unbesiegt, in keinem der vier K.-o.-Spiele gaben sie einen Satz ab, im Halbfinale und Finale schlugen sie die beiden brasilianischen Top-Duos. Überlegener und verdienter kann ein Beachvolleyball-Duo nicht Gold holen.

Doch Ludwig (30) und Walkenhorst (25) sind, wenn die Beach-Party in Rio vorbei ist, längst nicht am Ende. Neulich hat Ludwig erklärt, dass sie jetzt ins beste Beachvolleyball-Alter komme und noch eine Weile in der Weltspitze mitmischen wolle. Für die Konkurrenz muss sich das anhören wie eine Drohung.