Die EM-Vorrunde in Berlin sollte ein Basketball-Fest werden, doch nun regiert der Frust. Es wurde die Chance verpasst, den Sport in Deutschland noch populärer zu machen. Auch der Verband hat Fehler gemacht, meint StZ-Sportredakteur Johannes Nedo.

Berlin - Es sollte ein Basketballfest werden. Ein Ereignis, dass bei den deutschen Sportfans wieder neue Begeisterung für Basketball entfacht: die EM-Vorrunde in Berlin – mit den NBA-Stars Dirk Nowitzki und Dennis Schröder. Was will man mehr! Die Voraussetzungen hätten nicht besser sein können. Doch nun, nach der Niederlage gegen Spanien am Donnerstag, der vierten Pleite im fünften Spiel, ist aus der großen Chance eine große Enttäuschung geworden. Das deutsche Nationalteam ist bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Nur gegen Island gelang ein Sieg.

 

Dass die Deutschen bei der EM das selbst gesteckte Ziel Viertelfinale kolossal verpassten, hat viele Gründe: Zahlreiche Nationalspieler fielen verletzt aus. Mit ihnen hätte das Team in der Tat eine ganz andere Rolle in diesem Turnier spielen können. Außerdem funktionierte das Zusammenspiel der beiden Leistungsträger Nowitzki und Schröder nicht – das lähmte die gesamte Mannschaft.

Doch auch der Deutsche Basketball-Bund (DBB) hat Fehler gemacht: Der DBB konnte sich für die Vorrunde einen Gegner aussuchen – wie auch die drei übrigen Ausrichter der Vorrundengruppen. Dass der Verband ein starkes Team wie die Türkei auswählte, ist kaum nachzuvollziehen. Somit ist diese EM-Vorrunde in Berlin wohl nur eins: eine vergebene Chance.